St. Gallen – Schwere Vorwürfe: Schwarzarbeit auf Prestige-Baustelle?
Auf der Grossbaustelle der neuen Sportwelt in Gossau SG gibt es den Verdacht der Schwarzarbeit. Ein Stadtparlamentarier fordert Aufklärung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die St. Galler Grossbaustelle der neuen Sportwelt in Gossau sorgt für Aufsehen.
- Es besteht der Verdacht der Schwarzarbeit.
- Die betroffene Eisenlegerfirma streitet sämtliche Vorwürfe ab.
Die Gewerkschaft Unia meldete dem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons St. Gallen einen Verdacht. Auf der Grossbaustelle der sogenannten neuen Sportwelt in Gossau könnte Schwarzarbeit ausgeübt werden. So steht es in einem Artikel der Gewerkschaftszeitung «Work».
Dem vorausgegangen war gemäss dem Artikel eine Visite von GAV-Kontrolleuren. Die Eisenleger seien damals im Fokus gestanden. Ein Maurer habe den Verdacht geschöpft, dass sie ihre Arbeitszeiten nicht erfassen würden und wenig Reisespesen bekämen. Einige würden seit Wochen auf Probe arbeiten.
Eisenlegerfirma streitet sämtliche Vorwürfe ab
Trotz der Vorwürfe behauptet das AWA, keine Unregelmässigkeiten erkannt zu haben. Jedoch sei die Kantonspolizei informiert worden.
Der Inhaber der Eisenlegerfirma streitet sämtliche Vorwürfe gegenüber «Work» ab und versichert, dass er den Landesmantelvertrag und die rechtlichen Bestimmungen einhält.
Allerdings wurde die im Kanton Schwyz ansässige Firma im Jahr 2021 bereits wegen Verletzungen des GAV verurteilt. 2022 gab es dann wieder Lohnverstösse.
Infolge der Vorwürfe richtete der SP-Stadtparlamentarier Florian Kobler eine Anfrage an den Stadtrat von Gossau, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.
Er fragt, wie es dazu kommen konnte, dass eine vorbelastete Firma die Baustelle betreibt. Ebenso will Kobler wissen, ob die Stadt zukünftig nur noch Verträge mit Firmen abschliessen werde, die sich nachweislich an Gesamtarbeitsverträge halten.
Darüber hinaus setzt er sich für regelmässige und unangekündigte Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat ein.
Obwohl es sich bei der Story von «Work» nur um einen Verdacht handele, sei die Angelegenheit dringend, sagt Kobler gemäss «Tagblatt». Es sei nicht im Sinne der Stadt, wenn sich ein solcher Verdacht erhärte.