St. Galler Gemeinde geht gegen Grüsel-Hündeler vor – ohne Verbot
Auf einer beliebten Badewiese in der St. Galler Gemeinde Schmerikon lassen Hündeler Hundekot liegen. Jetzt greift die Gemeinde durch.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine St. Galler Gemeinde bekämpft Hundekot mit Info-Tafeln.
- Drastischere Massnahmen wie ein Hundeverbot wurden jedoch abgelehnt.
- Der Hündeler-Präsident mahnte kürzlich, dass alle eine Hundekot-Aufnahmepflicht haben.
Die idyllische Wiese beim Dampfschiffsteg in der St. Galler Gemeinde Schmerikon ist ein beliebter Treffpunkt für Menschen. Besonders für Familien und Badende.
Doch diese Idylle am Ufer des oberen Zürichsees wird gestört. Hündeler missbrauchen die Wiese nämlich als Hundetoilette.
Das stinkt dem Gemeinderat gewaltig. Er hat nun Massnahmen ergriffen, um das Problem mit Hundekot auf der Wiese anzugehen.
Im neu erschienenen Gemeindeblatt heisst es laut dem Portal «Linth 24»: Der Gemeinderat «hat erkannt, dass mögliche Massnahmen wohlüberlegt und die Vor- und Nachteile abgewägt werden müssen».
Schmerikon lehnt Hundeverbot auf der Wiese ab
Zu den diskutierten Optionen gehörten ein Verbot für Hunde auf der Wiese, das Aufstellen von mehr Robydog-Abfalleimer. Auch eine kreative Plakatkampagne oder die Ausweisung eines speziellen «Hundeversäuberungsplatzes» wurde diskutiert.
Doch all diese Vorschläge wurden abgelehnt.
Letztendlich hat sich der Gemeinderat von Schmerikon dafür entschieden, Informationstafeln aufzustellen. Er betrachtet dies als «ersten Schritt», um die Hundehalter auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Liegengelassener Hundekot sorgt nicht nur in Schmerikon für Ärger.
Hansueli Beer, Präsident der Kynologischen Gesellschaft Hund Schweiz, ermahnte kürzlich bei Nau.ch: «Wir haben alle eine Kotaufnahme-Pflicht. Davon sind wir auch nicht ausgenommen, wenn wir die Hundesteuer bezahlen.»
Hintergrund war eine Posse aus dem solothurnischen Egerkingen. Auch dort wurde auf einer Wiese während Wochen Hundekot liegengelassen.
Der Einwohner Ywan Schürmann nervt sich darüber. So sehr, dass er den Missstand auf Facebook öffentlich machte. Und gleich ein Kopfgeld auf den Täter aussetzte: 250 Stutz versprach er für Hinweise auf den fehlbaren Hundehalter.
Gemeinde schmettert DNA-Tests für Hundekot ab
Und auch an der Gemeindeversammlung waren Hunde-Grüsel jüngst ein Thema. Schürmann stellte den Antrag, dass die Abfallentsorgungs-Gebühren um fünf Franken erhöht werden sollten.
Damit wollte er eine Datenbank finanzieren, in der DNA-Proben von Hundekot gespeichert werden. Diese DNA-Analysen hätten mit einem Hunde-Register abgeglichen werden sollen. So hätten Grüsel-Hündeler gefunden werden sollen.
Doch nicht nur der Gemeinderat stellte sich gegen dieses Vorhaben. Schürmann verriet gegenüber Nau.ch: «Ich war alleine im Saal gegen 60 Personen. Nicht mal meine Frau hat Ja gestimmt, weil wir ja selber Hunde haben.»