St. Galler Kaderschmiede bietet Masterstudium für Mediziner an

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Stadt St. Gallen,

Medizinstudenten sollen bald auch an der Universität in St. Gallen ausgebildet werden. Dies soll dem Ärztemangel in der Schweiz entgegenwirken.

Der Joint Medical Master ist eine Kooperation der Universität Zürich (UZH) und der Universität St. Gallen (HSG). Im September beginnen erstmals 27 Studierende ihr Hauptstudium in Humanmedizin in St. Gallen.
Der Joint Medical Master ist eine Kooperation der Universität Zürich (UZH) und der Universität St. Gallen (HSG). Im September beginnen erstmals 27 Studierende ihr Hauptstudium in Humanmedizin in St. Gallen. - sda - HSG

Das Wichtigste in Kürze

  • Medizinstudenten können neu ihren Master auch in St. Gallen absolvieren.
  • Damit soll dem Ärztemangel entgegengewirkt werden.
  • Rund 40 Prozente der Ärzte haben demnach ein ausländisches Diplom.

Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, können erstmals Medizinstudenten in St. Gallen ihren Master absolvieren. Mit Beginn des Herbstsemesters beginnen 27 Studierende ihr Hauptstudium im Joint Medical Master an der Universität St. Gallen (HSG).

Die Schweiz bildet viel zu wenig Mediziner aus. Etwa 40 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern haben ein ausländisches Diplom. Um den Ärztemangel entgegenzuwirken, hat der Bundesrat in mehreren Regionen der Schweiz neue Studienplätze für Humanmedizin geschaffen.

Medizin-Bachelor an der ETH Zürich seit 2017

Die ETH Zürich bildet seit Herbst 2017 «Bachelor of Science in Medicine» aus. Die Studierenden setzen ihren Masterstudiengang an der Universität Zürich, der Universität Basel und zu einem grossen Teil an der Universität in Lugano fort.

ETH Studiengebühren
An den ETH sollen ausländische Studenten höhere Studiengebühren zahlen als Schweizer. - keystone

Die Universität St. Gallen (HSG) und Universität Luzern bieten gemeinsam mit der Universität Zürich ab Herbst 2020 für jeweils 40 Studierende einen gemeinsamen Masterstudiengang in Humanmedizin an.

Nach erfolgreichem Abschluss des dreijährigen Bachelorstudiums an der Universität Zürich werden die Medizinstudierenden des «St. Galler Tracks» nun ihr Masterstudium im Joint Medical Master an der HSG fortsetzen, wie die Universität St. Gallen am Freitag mitteilte.

Neuer Studiengang an der HSG

Die HSG war bislang als Kader-Schmiede für Top-Manager bekannt. In Kooperation mit weiteren Partnern bietet sie erstmals den neuen Studiengang in Humanmedizin an. 27 künftige Medizinerinnen und Mediziner erhalten eine Ausbildung in Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften. Mit den beiden anderen Schwerpunkten Grundversorgung und Interprofessionalität soll den Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung Rechnung getragen werden.

professor HSG studierende
Die Universität St. Gallen (HSG). - keystone

Die Einführungswoche startet am 7. September auf dem HSG-Campus. Danach wird der Grossteil des dreijährigen Masterstudiums in einem HSG-Gebäude im Stadtzentrum stattfinden. Die Universität Zürich bietet zudem teilweise Live-Streams von Vorlesungen an.

Das Kantonsspital St. Gallen sowie weitere Spitäler und Grundversorger führen die praxisorientierten Lehrveranstaltungen vor Ort durch. «Es ist wichtig, dass die Studierenden nicht nur in der Welt der Chirurgie und Inneren Medizin Erfahrungen sammeln können, sondern auch in Kinderpraxen und Ambulatorien», sagte Projektleiter Jürg Felix gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Medizinische Grundversorgung als Schwerpunkt

Einer der Schwerpunkte des Studiengangs ist die Medizinische Grundversorgung, weshalb verschiedene Praktika in Hausarztpraxen vorgesehen sind. Ostschweizer Hausärztinnen und Hausärzte sollen den Studierenden die Hausarztmedizin näher bringen und somit dieses Berufsziel fördern.

Der Studiengang befinde sich in der Aufbauphase, sagt der Projektleiter weiter. Die Zahl der Studierenden habe eine gute Grösse und komme der Corona-Situation entgegen. Wie jeder andere Studiengang an der HSG ist auch der Joint Medical Master an die Corona-Verhaltens- und Schutzmassnahmen gebunden. Ab dem 31. August gilt eine Maskenpflicht. In den klinischen Kursen werden die Regeln der Spitäler berücksichtigt.

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