Die St. Galler Polizei führt Venen Scanner ein. Fingerprint-Scans waren gestern – das Venenbild des Menschen ist fälschungssicher.
Ein Stadtpolizist demonstriert einen zu Testzwecken montierten Handvenen-Scanner.
Ein Stadtpolizist demonstriert einen zu Testzwecken montierten Handvenen-Scanner. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die St. Galler Polizei rüstet auf und führt Venen Scanner ein.
  • Mit dem Venenbild soll man Türen öffnen können, in Zukunft ersetzen sie Badges.
Ad

Die Stadtpolizei von St. Gallen will die Sicherheit verbessern und führt Handvenen-Scanner ein. Das biometrische System funktioniert ähnlich wie der Fingerabdruck beim Smartphone und soll Zutrittskontrollen sicherer machen.

Biometrische Identifikationssysteme haben schon vor Jahren in unserem Alltag einzug erhalten. Am häufigsten sind Fingerprints. Aber auch andere biometrische Systeme wie Gesichtserkennung oder Iris-Scanner sind weit verbreitet. Doch ihr grosser Nachteil: Sie sind vor Hackern nicht sicher.

Fälschungssicher

Das Venenbild dagegen ist bei jedem Menschen einzigartig – anders als der Fingerabdruck. Der Venen-Scanner soll zehn Mal sicherer sein als ein Iris-Scanner, 100 Mal sicherer als ein Fingerprint-Sensor und 1000 Mal sicherer als eine Gesichtserkennung.

Dieses biometrische Sicherheitssystem möchte sich auch die St. Galler Stadtpolizei zu Nutze machen. «Wir führen für alle 260 Mitarbeitenden der Stadtpolizei Venen-Scanner ein», sagt Roman Kohler, Sprecher der Stadtpolizei St. Gallen, auf Anfrage von Keystone-SDA. Zu diesem Zweck seien die Handvenen aller Betroffenen eingescannt worden.

Für Türen und Schliessfächer

Die Polizistinnen und Polizisten seien zuerst intern informiert worden. «Es gab keine negativen Rückmeldungen oder Bedenken», so Kohler. Ab Dezember sollen die Venen-Scanner bei den Hauptzugängen der Stadtpolizei eingesetzt werden. Die technischen Anpassungen sind im Gange. Das System sei nicht viel teurer als das herkömmliche Öffnungssystem, welches sowieso bald hätte ersetzt werden müssen.

«In Zukunft sollen die Handvenen-Scanner die Badges ersetzen», sagt Kohler. Sie sollen auch bei Schliessfächern oder beim Kaffeeautomaten zum Einsatz kommen.

Einheitlicher Ausweis

Die Einzigartigkeit der Venenmuster biete ein hohes Mass an Sicherheit. Dieses kann nicht kopiert oder gefälscht werden. Eine Identität zu fälschen sei damit nahezu unmöglich und sei bisher nie geschafft worden, erklärten die Hersteller der Handvenen-Scanner.

Auf den Ausweis wird bei der Stadtpolizei St. Galler aber nicht verzichtet. Laut Kohler sollen alle Schweizer Polizistinnen und Polizisten einen einheitlichen Dienstausweis erhalten. «Und die Uniform ist bei den Polizisten auch eine Art Ausweis.»

Ad
Ad