Staad SG: Eltern wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt
Die Staatsanwaltschaft St. Gallen erhebt gegen eine 35-jährige Deutsche und einen 54-jährigen Schweizer Anklage wegen mutmasslicher Tötung ihrer gemeinsamen Tochter.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatsanwaltschaft St. Gallen erhebt Anklage gegen ein Ehepaar.
- Sie sollen die elterliche Sorgfaltspflicht verletzt haben, was schliesslich zum Tod ihrer gemeinsamen Tochter führte.
- Der Mutter drohen zehneinhalb Jahre Haft. Der Vater soll für 8 Jahre verurteilt werden.
Zehneinhalb Jahre Haft für die Mutter verlangt
Die Kantonspolizei St. Gallen und das Kantonale Institut für Rechtsmedizin haben inzwischen die Untersuchungen abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft beantragt nun die Verurteilung der Mutter wegen vorsätzlicher Tötung, Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht und mehrfacher Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetzes zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von zehneinhalb Jahren. Der Vater soll wegen gleichem Verdikt eine unbedingten Freiheitsstrafe von acht Jahren absitzen.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen erhebt Anklage gegen eine 35-jährige Deutsche und einen 54-jährigen Schweizer. Sie sollen – unter anderem wegen ihrem Drogenkonsum – die elterliche Sorgfaltspflicht verletzt haben.
Ihnen wird vorgeworfen, die gemeinsame Tochter nicht altersgerecht ernährt und ihr keine ausreichende Bewegung ermöglicht zu haben. Ebenfalls hätten sie die medizinische Versorgung, die körperliche Hygiene und sozialen Kontakte der einjährigen Tochter vernachlässigt. Die Vernachlässigungen sollen schliesslich zum Tod der des Mädchens geführt haben.
Das Mädchen wurde am 4. August 2015 während einer Hausdurchsuchung tot aufgefunden. Die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde KESB hatte damals die Hausdurchsuchung veranlasst, nachdem die Behörde den Aufenthaltsort des Kindes nicht bestimmen konnte. Die Ermittler fanden daraufhin im Keller die Leiche des Kindes.
