Stadt Zürich zahlt für Box-Event mit Ex-Häftling Brian
Am Wochenende findet in Zürich ein Boxtraining mit Brian Keller statt. Organisiert wird der Anlass von einem Künstlerkollektiv – die Stadt hilft finanziell mit.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich lädt ein Künstlerkollektiv zum Boxtraining mit Brian Keller ein.
- Der Event in der Zentralwäscherei erhält auch staatliche Finanzhilfe.
- Man unterstütze das «künstlerische Vorhaben» mit 25'000 Franken, sagt die Stadt.
Brian Keller ist der wohl bekannteste Ex-Häftling der Schweiz. Der 29-Jährige geriet wegen diverser Delikte in die Schlagzeilen. Jetzt will er aber seine Boxkarriere vorantreiben.
Eine offizielle Boxlizenz hat Brian bisher zwar nicht erhalten. Am 26. April wird er aber in der AXA Arena in Winterthur seinen ersten Kampf bestreiten. Dies im Rahmen der «Fight Night» von International Charity Fights.
Stadt Zürich unterstützt «künstlerisches Vorhaben»
Schon dieses Wochenende ist Brian an einem anderen Event zu Gast. Das Künstlerkollektiv «BigDreams» veranstaltet ab Freitag ein Boxtraining mit dem Ex-Häftling.
Der Anlass, der unter anderem «Vollkontakt-Diskussionen im Boxring» verspricht, findet in der Zentralwäscherei statt.
Und da es sich um Kunst handelt, unterstützt die Stadt Brians Boxtraining finanziell, schreibt «20 Minuten». Wie Nadine Markwalder, Sprecherin des Präsidialdepartements, bestätigt, erhält das «künstlerische Vorhaben» 25'000 Franken.
Das Projekt sei von der Fachkommission Tanz und Theater geprüft worden – diese empfahl der Dienstabteilung Kultur schliesslich die Unterstützung.
Daneben erhält das Kollektiv auch Geld von der Walter Haefner Stiftung.
Brians Isolationshaft wird ebenfalls thematisiert
Bei der Veranstaltung soll es unter anderem darum gehen, wie ein Mensch nach der Isolationshaft in Freiheit bestehen kann.
Zudem soll diskutiert werden, welche Lehren man aus dem Fall Brian ziehen kann. Der 29-Jährige war selbst jahrelang in Isolationshaft, was immer wieder kritisiert wurde.
Das Kollektiv «BigDreams» erklärte gegenüber der Pendlerzeitung, dass Brians Geschichte noch nicht fertig geschrieben sei. Mit dem Box-Workshop soll jeder die Gelegenheit erhalten, sich «ein eigenes Bild von Brian» zu machen.
Die staatliche Unterstützung für Brian löste bereits vor rund zehn Jahren eine grosse Debatte aus. Damals erhielt er ein teures Sondersetting, das ihm bei der Resozialisierung helfen sollte. Unter anderem nahm Brian in diesem Rahmen Boxstunden.