In mehreren Schweizer Städten hinterlassen die Festtage sichtbare Spuren. Ob Weihnachtsbäume oder sonstige Abfälle – einiges bleibt auf den Strassen liegen.
Bern
In Bern liegt in der Feiertagszeit viel Müll herum. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Bilder zeigen, dass die Entsorgungssituation über die Feiertage angespannt ist.
  • Unter anderem landen Weihnachtsbäume einfach auf der Strasse.
  • Das Problem: Die Städte hatten über die Festtage weniger Zeit, um die Abfälle abzuholen.
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Weihnachtsbäume oder Raketenreste: Nach den Festtagen häuft sich der Abfall bei vielen Schweizerinnen und Schweizern an. Dazu kommt, dass in vielen Städten der Müll an den Sammelstellen nur reduziert abgeholt wird.

Die Folge, wie etwa Bilder aus Bern oder Zürich zeigen: Vielerorts bleibt der Müll auf den Strassen liegen – sehr zum Unmut der Einwohnerinnen und Einwohner.

Wie die Stadt Bern auf Anfrage erklärt, sind die Feiertage eine Herausforderung, was die Abfallentsorgung angeht. Christian Jordi, Amtsleiter Entsorgung und Recycling, sagt: «Es stellt sich leider häufig das Problem, dass sich Bürger nicht an die offiziellen Benützungszeiten der Sammelstellen halten.»

Dies sei auch an den normalen Wochenenden der Fall. Eigentlich dürfen zudem auch keine Abfälle neben den Sammelbehältern deponiert werden.

Das Problem: Feiertage fielen gleich zweimal auf Montag und Dienstag

Die Sammelstellen werden an den Feiertagen dennoch gepflegt, betont Jordi. Bis unmittelbar vor den Festtagen werden sie komplett geleert. An den Tagen selbst wird dann einmal täglich aufgeräumt. Bei starkem Abfallaufkommen räume man sogar bis zu viermal pro Tag auf.

Abfall Bern
In Bern liegt nach den Feiertagen viel Müll herum.
Abfall Bern
Der Wind treibt den Dreck auch auf die Strassen und die Trottoirs.
Bern Abfall
Sogar (nahezu) ganze Weihnachtsbäume liegen herum.
Bern
Das kommt bei der lokalen Bevölkerung nicht gut an.
Zürich Abfall
Aus Zürich gibt es ähnliche Bilder.

Auch in Zürich war die Entsorgung über Weihnachten und Neujahr nicht einfach. Laut Sprecher Tobias Nussbaum die grösste Herausforderung: «Über die Feiertage stehen weniger Tage für die Sammlung von Kehricht und die Bewirtschaftung der Wertstoff-Sammelstellen zur Verfügung als gewöhnlich.»

Sind Sie zufrieden mit der Abfallentsorgung in Ihrem Wohnort?

In diesem Jahr besonders, weil die Feiertage zweimal auf Montag und Dienstag fielen. Heisst: Zweimal durfte der Abfall gleich drei Tage hintereinander nicht gesammelt werden. An Sonn- und Feiertagen ist das nämlich nicht erlaubt.

Bern und Zürich betonen aber beide, dass die meisten ihre Abfälle vorbildlich entsorgen. Nur merkt man halt oft nur, wenn das nicht der Fall ist.

In beiden Städten gibt es zudem eigentlich auch ein Angebot für die Weihnachtsbaumentsorgung. In Bern kann man den Baum den ganzen Januar per Grünabfuhr entsorgen. Zürcherinnen und Zürcher können ihn beim Züri-Sack-Container bereitstellen.

In Basel wird der Weihnachtsbaum zu Pflanzenkohle

Dominik Egli, Leiter der Stadtreinigung Basel, bestätigt, dass die Entsorgung über die Feiertage eine Herausforderung ist: «Die Leute stellen den Abfall trotzdem raus, obwohl sie nicht sollten.» Das Problem: So würden dann Krähen oder andere Viecher kommen.

Die Sammelstellen würden über die Feiertage nicht geleert, betont Egli. «Wie immer verhalten sich die meisten Leute vorbildlich. Nur fünf bis zehn Prozent halten sich nicht daran.» Das sei jedes Jahr etwa gleich.

Basel
Eine Recyclingstation in Basel. (Archivbild) - keystone

Den Weihnachtsbaum kann man in Basel entweder herausstellen, wo er dann abgeholt wird. Oder man kann ihn direkt bei der Stadtreinigung vorbeibringen, wo er zu Pflanzenkohle verarbeitet wird. Raketenabfälle gehören derweil beispielsweise in den normalen Güsel, erklärt Egli.

Abfallsäcke werden in St. Gallen am falschen Tag herausgestellt

Mit ähnlichen Müll-Herausforderungen hatte auch St. Gallen zu kämpfen. Marc Maurhofer von der Entsorgung erklärt: «Es konnten einige stark frequentierte Unterflurcontainer überlaufen.»

Die Ferien seien jeweils eine schwierige Zeit für die Entsorgung. Maurhofer sagt: «Was leider immer wieder verstärkt vor den Ferien auftritt, sind Abfallsäcke, die am falschen Tag an die Strasse gestellt werden. Die Leute wollen den Abfallsack noch vor Ferienbeginn entsorgen und informieren sich nicht über die nächstgelegenen Unterflurcontainer.»

Unterflur-Presscontainer mit Abfallsack
Ein Unterflur-Presscontainer mit Abfallsack. - Stadt St.Gallen

Für die Weihnachtsbäume gibt es auch in St. Gallen zwei Optionen: «Christbäume werden bei der wöchentlichen Kehrichtabfuhr kostenlos gesammelt. Wer ein Grüngutabo hat, kann den Christbaum auch im Grüngutcontainer entsorgen.»

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