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Städtetourismus in Zürich soll nachhaltiger werden

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Zürich,

Eine neue Studie fordert ein Umdenken im Städtetourismus Zürichs.

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Eine neue Studie empfiehlt, Touristen in Zürich wie Einheimische fühlen zu lassen, um nachhaltigen Städtetourismus zu fördern. (Archivbild) - Unsplash

Touristen in der Stadt Zürich sollen sich wie Einheimische auf Zeit fühlen können. Gemäss einer neuen Studie soll ein breiteres Verständnis von Städtetourismus eine nachhaltigere Entwicklung ermöglichen. Zum Tourismus in der Stadt Zürich zählt sehr viel mehr als Übernachtungs- und Tagesgäste, heisst es in der am Donnerstag präsentierten Studie «Tourismus neu denken». Auch Einheimische würden zum Tourismus beitragen, etwa wenn sie Veranstaltungen besuchen oder in Restaurants essen.

Der neue Ansatz, im Fachjargon «Visitor Economy» benannt, soll zu einer ganzheitlichen Entwicklung des Tourismus führen. Und negative Begleiterscheinungen vorbeugen. Wie etwa den in einigen europäischen Städten beklagten «Overtourism».

«Wir sollten nicht primär mehr Leute anlocken. Sondern die Besucher und Besucherinnen länger hier behalten und ihnen ein noch besseres Erlebnis anbieten», sagte Guglielmo Brentel, Präsident von Zürich Tourismus. Zürich soll deshalb nicht nur als Reiseziel vermarktet, sondern ganzheitlich entwickelt werden. Das gesamte Erlebnis der Besuchenden sollte aktiv gestaltet werden.

Umdenken bei Politik gefordert

Um das zu erreichen, braucht es laut Zürich Tourismus ein Umdenken. «Was gut ist für die Bevölkerung, ist auch gut für den Tourismus, und nicht umgekehrt», sagte Brentel. Um die Destination auf dieser Grundlage weiter zu entwickeln, sei man aber im Gegenzug auf die Politik angewiesen.

Der Tourismus habe in der Politik, in der Kultur und anderen Bereichen heute nicht den Stellenwert, den er haben sollte. Die neue Ausrichtung ist laut Brentel keine Abkehr von der bisherigen «Hub-Strategie». Dass Zürich mit seinem internationalen Flughafen also vor allem von ausländischen Touristen als Ausgangspunkt für Ausflüge in andere Schweizer Tourismusdestinationen genutzt wird.

Neue Erlebnisse durch bessere Verteilung

Auch innerhalb der Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus sollen die Besucherinnen und Besucher zudem aktiv besser verteilt werden. So soll nicht nur verhindert werden, dass sich zu viele Touristen an einem Ort ballen. Sondern es sollen ihnen gleichzeitig auch neue, authentische Erlebnisse angeboten werden.

In der Stadt Zürich soll es beispielsweise nächstes Jahr erstmals sogenannte «Neighbourhood-Guides» geben. Diese sollen Besucherinnen und Besuchern die Eigenheiten und Spezialitäten einzelner Stadtquartiere näherbringen.

Studie präsentiert bei Städtetourismuskongress

Die Studie «Tourismus neu denken» wurde vom Hamburger Beratungsunternehmen Project M erarbeitet. Sie basiert unter anderem auf einer Befragung von 500 Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Zürich und angrenzender Bezirke. Ebenso auf Interviews mit Expertinnen und Experten.

Die Studie wurde im Rahmen des am Donnerstag erstmals durchgeführten Städtetourismus-Kongresses «Zürich Experience» präsentiert. Die Veranstaltung im «Circle Convention Centre» am Flughafen Zürich wurde von mehr als 300 Personen besucht.

Kommentare

User #5576 (nicht angemeldet)

In einem reinen Verbrauchsmarkt das Wort nachhaltig zu verwenden lässt die Sloganschreiber nicht besonders schlau aussehen.

User #2790 (nicht angemeldet)

Kann das wort nachaltig nicht mehr hören das ist so gelogen

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