Aktivisten der «Letzten Generation» in Thailand? «Inkonsequent», sagt Star-Werber Frank Bodin. Die Vernünftigen in der Bewegung sollten sich davon distanzieren.
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Eine Aktivistin der «Letzten Generation» klebt sich vor Fahrzeugen auf eine Strasse. (Symbolbild) - Keystone/DPA/Oliver Berg

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Klimaaktivisten der «Letzten Generation» sind nach Thailand geflogen.
  • Dafür hagelt es nun heftige Kritik.
  • Der Zürcher Werber Frank Bodin erkärt, die Klima-Kleber würden sich damit selbst schaden.
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Eigentlich hätten Luisa (22) und Yannick (24) am Montag vor dem Amtsgericht in Stuttgart (D) erscheinen müssen. Stattdessen flogen die deutschen Klimaaktivisten nach Thailand.

Die Entrüstung darüber ist gross. Dass ausgerechnet die sogenannten Klima-Kleber meilenweit fliegen, stösst vielen sauer auf und kratzt am Image.

«Die beiden sind schlicht ‹bireweich› und inkonsequent», sagt Star-Werber Frank Bodin gegenüber Nau.ch. Er hofft, dass die beiden bei ihrer Rückkehr zur Rechenschaft gezogen werden.

Aktivisten schiessen sich selbst ins Knie

Die «Letzte Generation» bemüht sich derweil um Schadensbegrenzung. «Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer», liess ein Sprecher verlauten. Das müsse man auseinanderhalten.

Bodin gibt Kontra: «Das ist natürlich absolut hanebüchen. Die Behauptung, man müsse Privatleben und Aktivismus auseinanderhalten, ist ein Knieschuss.»

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Am Montag hätten sich am Amtsgericht Bad Cannstatt in Stuttgart eigentlich zwei Klimaaktivisten der «Letzten Generation» für die Blockade einer deutschen Bundesstrasse verantworten sollen.
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Dort tauchten sie allerdings nicht auf. Die beiden sind nach Thailand geflogen. (Symbolbild)
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Der Werbefachmann Frank Bodin hält das für inkonsequent.
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Protestarten wie sich an die Strasse zu kleben oder Gemälde zu besudeln, hält Bodin für kontraproduktiv. Ihm zufolge lösen diese Gegenreaktionen aus. (Symbolbild)
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Die Klimaaktivisten auch ohne Ferienfliegerei in der breiten Bevölkerung nicht gut an. (Symbolbild)
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Die beiden Aktivisten haben sich mittlerweile selbst zu Wort gemeldet. Auf dem Rückweg wollen sie in die Türkei fliegen und von da aus mit Bus und Bahn weiterreisen. «Der Flug in die Türkei wird der letzte unseres Lebens», schreiben sie in einem «TAZ»-Gastbeitrag.

Das Ganze sei gleich doppelt negativ belastet, so der Werber. «Die Leute sagen: ‹Die sind völlig inkonsequent, die machen einfach nur Radau›. Das spiele nicht nur der Allgemeinheit, sondern auch Klimaleugnern in die Hände. «Die Vernünftigen in der Klimabewegung müssten sich davon eigentlich distanzieren», findet er.

«Sich an die Strasse kleben ist kontraproduktiv»

Fürs Image sei das Vorgehen der Klima-Kleber ohnehin nicht förderlich: «Ob die nun in die Ferien fahren oder nicht: Sich an die Strasse kleben und extreme Forderungen stellen, ist nicht nur nicht mehrheitsfähig, sondern geradezu kontraproduktiv», sagt Bodin.

Dies zeigten auch die Resultate des von Bodin initiierten Problemindikators, einer Alternative zum Sorgenbarometer. «Zehn Prozent sagen, die Schweiz stehe beim Klimaschutz sehr gut da, was nicht der Realität entsprechen kann. Das ist eine Gegenreaktion auf Extremismus.»

Klima-Aktivisten verteidigen Asien-Flug

Mittlerweile haben sich die beiden Aktivisten in einem «TAZ»-Gastbeitrag selbst zu Wort gemeldet. Sie befänden sich seit vier Monaten in Südostasien, heisst es. Den Gerichtstermin habe man im Austausch mit dem Gericht nicht wahrgenommen.

Finden Sie die Proteste der Klimabewegung «Letzte Generation» angebracht?

Ursprünglich hätten sie über die Seidenstrasse mit Zug und Bus anreisen wollen. Das sei aber wegen verschiedenster Konflikte auf der Route nicht möglich gewesen, verteidigen sie sich. Auch der Weg übers Wasser habe in eine Sackgasse geführt. Daher hätten sie dann das Flugzeug genommen.

Nun wollen sie für die Rückreise bis in die Türkei fliegen und von dort aus anders weiterreisen. «Der Flug in die Türkei wird der letzte unseres Lebens», beteuern sie.

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