Steuerparadies Zug «schickt» Firmen in den Aargau

Belinda Schwenter
Belinda Schwenter

Region Zug,

Der Kanton Zug ist bekannt als Schweizer Steuerparadies. Nun aber scheint man kein Problem mehr damit zu haben, wenn Unternehmen sich auch woanders ansiedeln.

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Heinz Tännler, Regierungsrat des Kantons Zug, erklärt, dass Firmen sich auch gerne in einem anderen Kanton ansiedeln dürfen. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Zug ist als Steuerparadies der Schweiz bekannt.
  • Regierungsrat Heinz Tännler hat eine bemerkenswerte Aussage gemacht.
  • «Ich würde dies dem Kanton Aargau auch gönnen, denn es müssen nicht alle hierher kommen.»

Wenn es um die Anwerbung von Top-Steuerzahlern geht, ist der Wettbewerb unter den Kantonen intensiv.

Doch nun hat der Finanzdirektor des Kantons Zug eine überraschende Aussage gemacht: Er würde es begrüssen, wenn Firmen sich auch in benachbarten Kantone ansiedeln würden.

Zug gilt als Steuerparadies

Zug ist seit langem als Steuerparadies bekannt. Der Kanton hat sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen mit niedrigen Steuersätzen und seiner malerischen Lage am Zugersee angelockt.

Aber jetzt heisst es plötzlich, man brauche nicht mehr alle Firmen?

«Wenn Aargau gute Rahmenbedingungen hat und eine Firma sich dort niederlässt, dann müssen wir Zuger nicht in Tränen verfallen.» Das sagt Heinz Tännler, Regierungsrat des Kantons Zug, gegenüber «Schweiz aktuell».

«Im Gegenteil: Ich würde dies dem Kanton Aargau auch gönnen, denn es müssen nicht alle hierherkommen.».

Aargau erhält 547 Millionen Franken

Der Finanzausgleich ist wohl ein Grund für diese überraschende Wende. Durch diesen Ausgleich erhalten die meisten Kantone Geld, während nur acht – darunter Zug – Geld abgeben.

Zug zahlt am meisten in diesen Topf ein, nämlich 431 Millionen Franken, während der Aargau 547 Millionen Franken erhält.

Würdest du im Kanton Zug leben wollen?

SVP-Mann Tännler findet es unverständlich, dass der Aargau so viel Geld bekommt: «Der Aargau erfüllt die Grundvoraussetzungen, ein guter Kanton zu sein, mit attraktiven Anziehungsmöglichkeiten.»

Er glaubt, dass der Aargau seine Chancen nicht optimal nutzt und deshalb auf den Finanzausgleich angewiesen ist.

Dieth: «Wir leisten sehr viel für die Schweiz»

Auf diese Kritik antwortet der Aargauer Finanzdirektor Markus Dieth gegenüber SRF: «Wir leisten sehr, sehr viel für die Schweiz. Wir sind ein Energiekanton, wir sind ein Landwirtschaftskanton und wir sind auch ein Logistikkanton.»

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Markus Dieth, Aargauer Regierungsrat, sagt, der Kanton mache sehr viel für die Schweiz. - SRF

Man wolle den Kanton nun auch attraktiver für Grossunternehmen machen. Im letzten Jahr hat der Aargau die Unternehmenssteuer gesenkt.

Im Mai wird das Stimmvolk entscheiden, ob auch die Vermögenssteuer gesenkt und Familien finanziell entlastet werden sollen.

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Kommentare

User #3128 (nicht angemeldet)

Man merkt langsam das die normalen Zuger wegziehen damit die Zuzüger Wohnraum haben ! Am Sonntag am See wird nur noch Hochdeutsch oder Englisch gesprochen 🧐

User #4571 (nicht angemeldet)

Komisch, warum nicht Kantonalzöllen einführen?

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