Stiftung Jan Michalski zeigt Manuskripte grosser Schriftsteller

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Montricher,

Seit dem heutigen Samstag wird in Montricher VD eine bedeutende Sammlung an literarischen Manuskripten ausgestellt. Die Stiftung Jan Michalski macht es möglich.

Johann Wolfgang von Goethe
Der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe als Denkmal in Weimar. Von ihm stamm «Faust. Eine Tragödie» das bedeutendsten und meistzitierten Werke der deutschsprachigen Literatur - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Montricher VD zeigt die Stiftung Jan Michalski eine Sammlung von Manuskripten.
  • Es handelt sich dabei um eine der bedeutendsten Sammlungen.
  • Darunter sind literarische Manuskripte von Goethe, Oscar Wilde und Racine.

Die Stiftung Jan Michalski in Montricher VD präsentiert seit Samstag eine der bedeutendsten Sammlungen literarischer Manuskripte. Zusammengetragen wurde die Sammlung vom österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig.

Bis am 29. August können Manuskripte von Goethe, Balzac, Rimbaud, Racine, Casanova oder Oscar Wilde entdeckt werden. Stefan Zweig (1881-1942) hatte die Sammlung dem Schweizer Mäzen Martin Bodmer weitergegeben.

«Von Stefan Zweig zu Martin Bodmer: die (un)sichtbare Sammlung», so heisst die Ausstellung. Sie erforscht mit Neugier die Geheimnisse des künstlerischen Schaffens, wie die Stiftung mitteilte. Ein Thema, das Stefan Zweig immer beschäftigte.

Stefan Zwei verkaufte Sammlung wegen Exil

Die Sammlung mit mehreren Hundert Manuskripten reflektiere Zweigs Interesse an der Vielfältigkeit der europäischen Literatur. Das zeigten Entwürfe berühmter oder unveröffentlichter Werke. Notizen und Manuskripte, die an Drucker geschickt wurden, sind ebenfalls dabei. Die Werke sind von der Renaissance bis zu Zweigs Zeitgenossen.

stefan zweig
Eine undatierte Aufnahme von Autor Stefan Zweig. - Keystone

Als Stefan Zweig durch den Nazismus ins Exil gezwungen wurde, verkaufte er die Sammlung, um sie zu retten. Den Grossteil übernahm der Schweizer Sammler Martin Bodmer (1899-1971).

Zweig und Bodmer hatten gemäss der Stiftung beide eine «magische» Auffassung des Manuskripts als Ort der Offenbarung des «Genies». Es einte sie demnach auch eine humanistische Sicht der Weltliteratur als kultureller Horizont angesichts des aufsteigenden Nationalsozialismus.

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