Stiftung Sammlung E. G. Bührle: Raubgut-Kontroverse in Zürich
Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle steht schon länger wegen Raubkunst in der Kritik. Historiker fordern nun eine Aufarbeitung der Geschichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kunsthaus Zürich ist neu die Sammlung des Waffenfabrikanten Emil Bührle ausgestellt.
- Historiker fordern eine Aufarbeitung der Geschichte der Stiftung Sammlung E. G. Bührle.
- Darunter könnte sich nämlich auch Nazi-Raubgut befinden.
Seit Anfang Oktober ist das Kunsthaus Zürich wegen einer umstrittenen Ausstellung in den Schlagzeilen. Dabei geht es um die Kunstsammlung des einstigen Waffenfabrikanten Emil Bührle, der mit Nazi-Deutschland Geschäfte machte.
Stiftung Sammlung E. G. Bührle weiterhin in Kritik
Ob sich unter den im Kunsthaus ausgestellten Objekten womöglich Raubkunst befinde, sei nämlich nicht abschliessend geklärt. Das erklärte Historiker Jakob Tanner in einem SRF-Beitrag vom Dienstag.
Tanner ist ein Ex-Mitglied der Bergier-Kommission. Diese hat ab 196 die während des Zweiten Weltkriegs in die Schweiz gelangten Vermögenswerte historisch und rechtlich aufgearbeitet.
Historiker fordern Aufarbeitung
Nach Angaben der Kommission hatte die Bührle-Stiftung seinerzeit gesagt, es gebe keine Aufzeichnungen mehr, um mögliches Raubgut zu identifizieren. Später kamen neue Dokumente ans Licht. Die Historiker fordern jetzt eine neue Aufarbeitung der Geschichte der Sammlung.
Seitens der Sammlung stehe weiterführender Forschungsarbeit nichts im Wege, teilte der heutige Direktor der Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Lukas Gloor, am Dienstag mit. Gloor kam erst nach dem Ende der Bergier-Kommission 2002 ins Amt, wie er betonte.