Strafbehörde untersucht 132 allfällige Corona-Betrugsfälle

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Zürich,

Bei der Umsatzhöhe der beantragten Corona-Kredite soll viel geschummelt werden. Die Strafverfolgungsbehörde untersucht derzeit 132 mögliche Betrugsfälle.

Geld
Bei der Umsatzhöhe wird das ein oder andere Mal gerne geschummelt. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Corona-Kredit hilft KMU's in einer finanziellen Notlage.
  • Der unkomplizierte und schnelle Kredit lockt jedoch viele Betrüger an.
  • Die Strafverfolgungsbehörde ermittelt in 132 Fällen wegen Betrugsverdacht.

Firmen, welche sich in einer finanziellen Notlage befinden, können seit dem 26. März bei ihrer Bank einen «Covid19-Kredit» beantragen. Die finanzielle Hilfe ist vor allem für kleine KMUs während der Corona-Zeit eine grosse Stütze. Doch wie sich nun herausstellt, machen davon nicht nur die Unternehmen selbst Gebrauch.

Zweck des Corona-Kredits ist es, den KMUs während der Corona-Krise unter die Arme zu greifen. Andernfalls würden viele der Firmen die Auswirkungen des Coronavirus nicht überstehen.

KMU Corona-Kredit
Viele KMUs haben ihre Nachfolge noch nicht geregelt. (Symbolbild) - Keystone

Den Kreditantrag findet man auf der Webseite von «EasyCov.swiss». Dieser kann dort ganz einfach ausgedruckt, ausgefüllt und signiert versendet werden. Nachdem die Bank die Angaben überprüft hat, wird das Geld direkt von der Bank auf das Firmenkonto überwiesen.

Hohe Bestrafung für Betrüger

Doch gerade weil das Angebot der Corona-Soforthilfe so rasch und unkompliziert ist, scheint es viele Betrüger anzulocken. Denn wie eine Umfrage von «Blick» zeigt, wird bei der Umsatzhöhe das ein oder andere Mal gerne geschummelt. Dies mit der Absicht, einen höheren Kredit zu erhalten als in Wirklichkeit nötig wäre.

Aktuell sollen 621 der ausgezahlten Corona-Kredite von den Bürgschaftsorganisationen näher überprüft werden. In 132 Fällen davon ermittelt die Strafverfolgsungsbehörde bereits wegen Verdacht auf Betrug. Die Fälle verteilen sich dabei über 16 verschiedene Kantone.

Die Gesamtsumme dieser Betrugs-Kredite soll fast 13 Millionen Franken betragen. Allerdings sei dies eine sehr «grobe und eher konservative Schätzung».

Corona-Krise
Tausende Anträge wurden bisher wegen der Folgen der Corona-Krise bei der Förderbank KfW eingereicht. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa - dpa-infocom GmbH

Bis anhin hat der Bund 128'616 Corona-Kredite vergeben. Somit wurde eine Summe von insgesamt rund 15,3 Millionen Franken ausgezahlt.

Aber achtung. die Bestrafungen für einen solchen Kredit-Betrug sind hoch. Werden die mutmasslichen Betrüger gefasst, so könnten ihnen bis zu sieben Jahre Gefängnis drohen.

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