Kunst

Street-Art-Kunst von Banksy bei unautorisierter Ausstellung in Basel

Keystone-SDA
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Basel,

Siebdrucke und herausgeschlagene Mauerstücke mit Schablonen-Bildern geben bei einer Ausstellung in Basel Einblicke in die Street-Art-Kunst von Banksy.

Banksy
Eines von Banksys Street-Art Werken. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 1. März eröffnete die Ausstellung «Building Castles in the Sky» von Banksy in Basel.
  • Sie wurde nicht offiziell durch den anonymen Künstler autorisiert.

Am 1. März eröffnete eine Ausstellung in Basel, die Einblicke in die Werke des Strassenkünstlers Banksy gewährt. Siebdrucke und herausgeschlagene Mauerstücke mit Schablonen-Bildern sind zu sehen. Sie ist, wie die allermeisten ihrer Art, vom anonymen Kunst-Popstar nicht autorisiert.

Banksy hat sich mit eigenem Stil etabliert

Viele Werke von Banksy haben einen hohen Wiedererkennungseffekt: Da ist natürlich das berühmte Mädchen mit dem herzförmigen Ballon («Girl with Balloon»). Es tauchte das erste Mal 2002 als Schablonen-Spraybild an einer Hauswand im Osten Londons auf. Seither ist es x-fach als Siebdruck vervielfältigt worden ist.

Banksy Ausstellung
«Love is in the Air» von Banksy hier an einer Ausstellung in Spanien. - Keystone

Oder der Blumen werfende Demonstrant («Love is in the Air»). Er hatte seinen ersten Auftritt 2003 an der Westbank-Mauer in Jerusalem.

Banksys Werke werden für hohe Summen versteigert

Diese nun in Basel gezeigten Siebdrucke gehen an Auktionen für sechsstellige Summen an Käuferinnen und Käufer. Das ist bei Auflagen von mehreren Hundert Exemplaren sehr beachtlich. Die Werke, die der Künstler ursprünglich für günstige Summen unter die Leute brachte, haben ihren Wert um das Zehntausendfache gesteigert.

Banksy Kapitalismus
Die Kunst Banksys ist als Kritik am Kapitalismus einzuordnen. - Pixabay

Dieser Umstand wirft auch ein durchzogenes Bild auf das Phänomen Banksy. Der stets anonym arbeitende Künstler aus Bristol wendet sich als vehementer Konsum- und Kapitalismuskritiker gegen solche Auswüchse des Kunstmarkts. Banksy hat sich allerdings in die Anonymität zurückgezogen. Daher kann er sich nicht rechtlich gegen unautorisierte Ausstellungen, wie die aktuelle in Basel, wehren.

Ein Popstar der Street Art

Gleichzeitig ist es gerade diese geheimnisvolle Aura des Unerkannten, die Banksy zum begehrten Popstar der Street Art machten. Kapitalismuskritik wurde so zum Spielball des Kapitalismus.

Die Basler Ausstellung «Banksy - Building Castles in the Sky» gibt sich nun explizit als «unauthorized exhibition». Die Ausstellungsmacher sind ein italienisches Kuratoren-Team rund um die Londoner Andipa Gallery. Sie betonen, dass es sich durchwegs um verbriefte Originalwerke handelt.

Banksy Self-Portrait Selbstportrait
Das «Self-Portrait» des Künstlers Banksy wird an der Ausstellung in Basel zu sehen sein. - Keystone

Zum grössten Teil sind es kleinformatige Siebdrucke aus Privatbesitz, die in der verdunkelten Halle 5 der Messe Basel hängen. Es sind vereinzelt aber auch Schablonen-Bilder zu sehen. Mutmasslich wurden sie aus Hauswänden herausgefräst - etwa das auf seine Brille reduzierte «Self-Portrait» des Künstlers.

Gesellschaftskritik

Eyecatcher sind die politischen und gesellschaftskritischen Motive, die zum Markenzeichen von Banksy geworden sind. Der Künstler präsentiert seine grosse Fertigkeit in diesen plakativ-bissigen Darstellungen einer auf grausame Art pervertierten Welt. Er versteht es, kritische Aussagen auf hintersinnige, aber sehr verständliche Art an die Betrachterinnen und Betrachter zu bringen.

Banksy Napalm
Das Werk «Napalm (Can't Beat That Feeling)» von Banksy. - Instagram / @tateward_auctions

Ein Musterbeispiel hierfür ist das Werk «Napalm (can't beat that feeling)» von 2004. Der Siebdruck zeigt das während des Vietnamkriegs auf einer berühmten Fotografie festgehaltene, vor Schmerz schreiende Mädchen. Es ist flankiert von den dummdreist lachenden Figuren des Mickey Mouse und des Fastfoodketten-Maskottchens Ronald McDonald.

Botschaften werden unter breites Publikum gebracht

Bilder dieser Art gehen unter die Haut. Vielleicht ist es also doch das Verdienst dieser Ausstellung, dass sie diese bildlichen Botschaften unter ein breiteres Publikum bringt. Dies, auch wenn sie im Prinzip umstritten sein mag. Zudem will der gediegen abgedunkelte Rahmen der Ausstellungsarchitektur so gar nicht zur rebellischen Street-Art-Kunst passen will.

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