«Suizid-Kapsel» soll dieses Jahr in der Schweiz starten
Noch in diesem Jahr soll es eine neue Form der Sterbehilfe in der Schweiz geben. Die Suizid-Kapsel funktioniert durch die Reduktion des Sauerstoffgehalts.
Das Wichtigste in Kürze
- Noch in diesem Jahr soll eine neue Form der Sterbehilfe in der Schweiz Einzug erhalten.
- Die sogenannte Suizid-Kapsel funktioniert durch die Reduktion des Sauerstoffgehalts.
Leiden Menschen unter den Folgen einer schweren Krankheit, kommt nicht selten auch der Gedanke der Sterbehilfe auf. In der Schweiz ist der assistierte Suizid bereits seit Jahrzehnten fest etabliert – und legalisiert.
Betroffene werden dabei durch die Zunahme einer Substanz oder durch den Abbruch von lebenserhaltenden Massnahmen aus dem Leben verabschiedet. Noch in diesem Jahr soll es allerdings eine weite Form der Sterbehilfe geben.
Die Rede ist von der sogenannten Suizid-Kapsel, auch Sarco genannt.
«Wir sind bereit, es zu benutzen. Wir sprechen mit einer Reihe von Leuten, die die ersten sein wollen, die es benutzen», sagt Dr. Philip Nitschke, Erfinder der als «Suizidkapsel» bekannt gewordenen Sterbemaschine bei «MailOnline». Bereits dieses Jahr soll sie in der Schweiz zum Einsatz kommen.
Das im 3D-Drucker hergestellte Gerät funktioniert durch die Reduktion des internen Sauerstoffgehalts. «Die Person klettert in die Maschine», so Nitschke.
«Dann werden ihr drei Fragen gestellt: Wer sind Sie? Wo sind Sie? Und wissen Sie, was passiert, wenn Sie den Knopf drücken?»
Suizid-Kapsel erntet Kritik
Sobald all diese Fragen mündlich beantwortet wurden und der Knopf auch tatsächlich getätigt wurde, sinkt der Sauerstoffgehalt. Von 21 Prozent auf weniger als ein Prozent – und das innert 30 Sekunden. Danach ist die Person tot.
Nitschke selbst verspricht Menschen auf diese Weise «die Möglichkeit eines friedlichen Todes, ob sie krank sind oder nicht». Ganz so unbedenklich sehen Ärzte die Suizidkapsel allerdings nicht – im Gegenteil.
«Viele Menschen sind der Meinung, dass es den Suizid trivialisiert und sogar verherrlicht», James Mildred, Direktor für Engagement bei Care. «Wir glauben, dass Suizid eine Tragödie ist, die gute Gesellschaften unter allen Umständen zu verhindern suchen. Es gibt ethische Wege, Menschen zu helfen, die nicht die Zerstörung von Leben beinhalten.»