Susanne Wille

Susanne Wille wird neue SRG-Direktorin

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Die Delegierten der SRG haben entschieden: Susanne Wille wird die Nachfolgerin von Gilles Marchand.

Susanne Wille SRG
Susanne Wille ist offiziell die neue SRG-Direktorin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die frühere «10vor10»-Moderatorin ist zur neuen SRG-Direktorin gewählt worden.
  • Damit tritt sie die Nachfolge von Gilles Marchand an.

Susanne Wille heisst die neue SRG-Generaldirektorin. Die ausserordentliche Delegiertenversammlung der SRG wählte die 50-jährige Journalistin am Samstag in Bern zur Nachfolgerin von Gilles Marchand.

Wille tritt auf 1. November 2024 die Nachfolge von Gilles Marchand an, der seinen Rücktritt im laufenden Jahr angekündigt hatte. Die gebürtige Aargauerin ist vielen Fernsehzuschauenden als Moderatorin der Nachrichtensendung «10vor10» in Erinnerung.

Über 20 Jahre stand Wille in diversen SRF-Sendungen vor der Kamera und leitet seit vier Jahren die Kulturabteilung von Schweizer Radio und Fernsehen. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung.

Ist Susanne Wille eine gute Wahl für die SRG-Direktion?

Auf die neue SRG-Generaldirektorin kommen zahlreiche Herausforderungen zu. «Stehenbleiben ist keine Option», sagte Wille am Samstag nach ihrer Ernennung. Die Herausforderungen für die Zukunft seien da, sie sehe aber auch viele Chancen.

«Ohne sorgfältigen Journalismus gibt es keine starke Demokratie»

Sie werde zuhören und verstehen wollen, führte Wille aus. Das Unternehmen SRG werde sich verändern. Sie werde ihre ganze Erfahrung in ihre neue Aufgabe einbringen und neue Perspektiven erschliessen.

Wichtig ist Wille die Unabhängigkeit der SRG. In Zeiten von Fakenews und Desinformation brauche es einen klaren Kompass, sagte die langjährige Politjournalistin. «Ohne sorgfältigen Journalismus gibt es keine starke Demokratie», so Wille.

Ebenso wichtig wie ein starker medialer Service Public seien die privaten Medienanbieter. Mit ihnen will Wille auf Dialog setzen. Es gehe um ein Miteinander, nicht um ein Gegeneinander. Wille bekannte sich auch zur «Idée Suisse». Als Deutschschweizerin werde sie den unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen im Land Sorge tragen, betonte sie.

Mehrere Auszeichnungen erhalten

Für ihre Arbeit wurde die 50-Jährige unter anderem mit dem «Medienstar Award» des Pressevereins Zürich ausgezeichnet und erhielt vom Branchenmagazin «Schweizer Journalist» von 2016 bis 2018 dreimal in Folge die Auszeichnung als «Polit-Journalistin des Jahres».

Nun warten auf Wille und die SRG-Führung grosse Aufgaben. Zu den Baustellen des öffentlichen Rundfunks in der Schweiz gehören unter anderem die Verteilung der Konzessionen, die sinkenden Einnahmen und die für 2026 bevorstehende Abstimmung zur Senkung der Radio- und TV-Gebühren. Auch die Durchführung des Eurovision Song Contest im kommenden Jahr dürfte herausfordernd werden.

Kommentare

User #5636 (nicht angemeldet)

Jetzt ist der Mist endgültig geführt!

User #3463 (nicht angemeldet)

Eine taktische und strategische Wahl. Gegen aussen wird man die relativ volksnahe Gmögige spielen, um die Abstimmung zu gewinnen. Und gegen innen alles so belassen wie bisher, auf keinen Fall den linken Journalisten auf die Füsse treten oder ihnen Auflagen erteilen, die Polit-Sendungen weniger einseitig zu gestalten, die werden bei Laune gehalten. Was sich die Rundschau kürzlich leistete mit der sehr einseitigen und rotzfrechen Moderation im Alice Weidel-Interview, ist eine Schande.

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