Swiss-Pilot: Im Sturm zu landen ist total sicher
Für Sturmtief «Fabienne» hat Pilot Sven Thaler nur ein müdes Lächeln übrig: «Die Autofahrt nach Hause war gefährlicher».
Das Wichtigste in Kürze
- Swiss-Pilot: «Sturmlandungen sehen zwar spektakulär aus, sind aber absolut ungefährlich»
- Sven Thaler erklärt wie sich Passagiere verhalten müssen.
In gefährlicher Schräglage rasten etliche Swiss-Flieger gestern während Sturmtief «Fabienne» wütete auf die Landebahn zu. Drei Flüge konnten ihren Landeanflug laut Flughafensprecherin Raffaela Stelzer gar nicht antreten.
«Das sieht zwar spektakulär aus, ist aber überhaupt nicht gefährlich», versichert uns Kapitän und stellvertretenden Flottenchef der C-Series der Swiss, Sven Thaler. Er selbst war gestern während des Sturms zwar nicht in der Luft, hat mit seinen bald zehn Jahren Flugerfahrungen aber schon viele ähnliche Situationen erlebt.
«In meinem Fall war die Autofahrt nach Hause gefährlicher», sagt der Swiss-Pilot.
Zürich hätte es durchaus schlimmer treffen können, weiss der Experte. Die Winde kamen von vorne, das sei viel einfacher für den Piloten. Seitenwind sei kritischer zu managen. Das wichtigste sei, sich mental auf den Sturm vorzubereiten und dann im richtigen Moment die Seitenruder zu verwenden. Falls alles schiefgeht könne der Pilot im Notfall jederzeit die Maschine wieder hochziehen und durchstarten.
Sturm trainieren
Zweimal im Jahr würden sie genau solche Situationen im Simulator trainieren. Trotzdem: «Fliegen ist eine Freiluftsportart und hat viel mit Erfahrung zu tun.»
Passagiere sollen nach vorne schauen
Eine solche Sturmlandung sieht er für die Passagiere als «Flugerlebnis». Denjenigen die ein mulmiges Gefühl im Bauch haben, rät Sven Thaler, möglichst nach vorne zu schauen und einen Fixpunkt zu fixieren. Das mache die Turbulenzen, die nun halt dazugehören, etwas angenehmer.