Swiss will Reisebüros für Mehraufwand nicht entschädigen
Der Chef von Kuoni kritisierte die Swiss jüngst für das Flughafen-Chaos und verlangte eine Entschädigung. Dieser Forderung erteilt die Airline nun eine Absage.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chef von Kuoni verlangte von der Swiss eine Entschädigung für das Flughafen-Chaos.
- Die Airline hat nun auf die Kritik reagiert und sich für Flugausfälle entschuldigt.
- Der Forderung nach einer Entschädigung erteilte sie jedoch eine Absage.
Die Swiss reagiert auf Kritik an der Reisebranche und entschuldigt sich für Flugausfälle. Forderungen nach einer Vergütung des Mehraufwands der Reisebüros, der durch die Flugstreichungen entsteht, erteilt sie aber eine Absage.
In einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen hatte Kuoni-Chef Dieter Zümpel die Airline kritisiert: Die durch instabile Flugpläne verursachte Zusatzarbeit bleibe an den Reisebüros hängen.
«Denn ein nicht wie angekündigt durchgeführter Flug bedeutet für uns: Umbuchung, neues Hotelzimmer, anderer Transport, und so weiter.» Zusammen mit dem Schweizer Reiseverband verlange er deshalb nun eine Entschädigung von der Swiss für die Branche.
Swiss entschuldigt sich für Flugstreichungen
Die Swiss erteilt einer solchen Entschädigung eine Absage: «Eine weitere Vergütung für Mehraufwand bei Reisebüropartnern durch Swiss ist nicht vorgesehen», heisst es in einer Stellungnahme. Man sehe dies durch die frei wählbaren Service-Gebühren der Reisebüros gegenüber den Kunden und Kundinnen abgegolten.
Für die Flugstreichungen entschuldigt sich die Swiss: «Jeder gestrichene Flug ist einer zu viel.» Für den Zeitraum von August bis Oktober sollen 98 Prozent der publizierten Flüge durchgeführt werden.
Die Lufthansa-Tochter wirbt aber auch für Verständnis: Das Hochfahren des Flugverkehrs in einer pandemischen Lage für alle Systempartner sei generell komplizierter und anspruchsvoller sei als das Herunterfahren.
Die Swiss habe grosses Verständnis dafür, dass die Unregelmässigkeiten im Flugbetrieb Mehraufwand für die Reisebüropartner bedeuteten. «Daher sind wir mit ihnen sowie mit dem Schweizerischen Reisebüroverband SRV in regelmässigem und konstruktiven Austausch und suchen laufend nach Lösungen, um die Zusammenarbeit weiter zu verbessern.»
Kundendienst wird aufgestockt
Eine der Massnahmen sei etwa eine flexiblere Personalplanung beim Kundendienst, um bei hohem telefonischen Anfragevolumen eine gute Erreichbarkeit sicherzustellen. Zudem habe die Swiss kürzlich eine gebührenfreie Rufnummer für Reisebüros eingeführt. Die aktuelle Erreichbarkeit für Reisebüros beträgt in neun von zehn Anrufen nur wenige Minuten. Zudem soll die Wartezeit weiter verkürzt werden.
Auf diese Nummer hatte Zümpel bereits im Interview Bezug genommen. «Immerhin», meinte er, verwies aber auch darauf, dass dieser Schritt erst kürzlich erfolgt sei. Die Umbuchungen seien aber schon lange ein grosses Thema.
«Ich kann aber nicht verbergen, dass die Zusammenarbeit mit der Swiss seit Pandemiebeginn oftmals schwierig ist», sagte er. «Da hat sich einiges aufgestaut.»