Swissair Absturz in Würenlingen AG: Neue Details
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 50 Jahren stürzte in der Aargauer Gemeinde Würenlingen ein Flugzeug ab.
- Grund dafür war eine Bombe einer palästinensischen Terrorzelle.
- Hätte der Absturz verhindert werden können?
Am Freitag vor 50 Jahren stürzte ein Flugzeug der Swissair in Würenlingen AG ab. Der Grund dafür war ein Bombenanschlag. Das Flugzeug der Swissair war unterwegs von Zürich nach Tel Aviv. Im Frachtraum war eine Bombe versteckt, die kurz nach dem Start explodierte.
Dadurch brach ein Feuer aus und die Maschine stürzte in Würenlingen AG ab. Neun Besatzungsmitglieder und 38 Passagiere kamen beim schlimmsten Terrorakt der Schweizer Geschichte ums Leben.
Bis heute wurde niemand zur Rechenschaft gezogen, viele Fragen sind noch immer offen. Jetzt kommen neue Hinweise zum Fall ans Licht, wie die «NZZ» berichtet.
Warum haben die Geheimdienste die Swissair nicht gewarnt?
Die Bombe wurde von einer palästinensischen Terrorzelle präpariert. Vier mutmassliche Täter konnten ausfindig gemacht werden, zwei davon sassen sogar in Untersuchungshaft. Eine Anklage wurde allerdings nie erhoben.
Neue Hinweise deuten auf eine mögliche Erklärung für die passive Justizbehörde hin: Zwischen dem israelischen Mossad und dem Landesverfassungsschutz in Hessen (D) soll es zu einem Missverständnis gekommen sein. Man hätte die Terrorzelle zwar bei den Vorbereitungen für den Anschlag überwacht, aber nicht festgenommen.
Angesichts der Tragödie hätte diese Kommunikations-Panne unmöglich offenbart werden können.
Terrorismusexperte Wolfgang Kraushaar aus Hamburg habe sich gemäss Zeitung mit Studien zum palästinensischen Terrorismus einen Namen gemacht. Kraushaar stellt gegenüber der «NZZ» besonders eine Frage ins Zentrum: Wieso haben die beteiligten Geheimdienste die Swissair nicht gewarnt?
Schliesslich habe die palästinensische Kommandogruppe wenige Stunden zuvor ein Attentat auf eine Maschine der Australien Airlines zu verüben versucht. Dieses lief jedoch glimpflich ab, da die Maschine nach Explosion der Paketbombe gerade noch notlanden konnte. Eine generelle Warnung an andere Fluggesellschaften wäre notwendig gewesen, kritisiert er.
Denn bis zur Explosion in der Swissair-Maschine wären zwei Stunden Zeit gewesen. «So hätte der fatale Start der Swissair-Coronado in Zürich vielleicht doch noch in letzter Minute verhindert werden können.»