Teppich «Afghan Refugee» sorgt für Empörung: Pfister klärt auf

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Zürich,

Ein Teppich von Möbel Pfister mit den Namen «Afghan Refugee» sorgt im Netz für Empörung. Pfister hat den Namen nun geändert. Und erklärt, weshalb.

Pfister Teppich
Pfister verkauft die Teppiche nun unter einem anderen Namen. - Screenshot Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Teppiche, die übersetzt «afghanischer Flüchtling» heissen, sorgen für Verwirrung.
  • Auch Möbel Pfister hatte die Teppiche im Verkauf.
  • Nun hat das Schweizer Möbelhaus den Namen der Teppiche geändert.

Wer einen neuen Teppich sucht, erwartet alles andere als ein Modell, das «afghanischer Flüchtling» heisst. Doch genau so lautet der Name von Teppichen, die es auch bei Möbel Pfister zu kaufen gab.

Das sorgt im Netz für grosse Verwunderung und Empörung. «Absolut grotenschlecht», «geht gar nicht», «das ist ein Joke, oder?», lauten nur einige der vielen Kommentare auf Twitter.

Es entbrennt eine hitzige Diskussion darüber, wer sich den einen solchen Namen ausgedacht haben könnte.

Würden Sie einen Teppich mit dem Namen «Afghan Refugee» kaufen?

«Die Bezeichnung ‹Afghan Refugee› wird nicht nur von Pfister benutzt, sondern ist eine international verwendete Handelsbezeichnung.» So erklärt Kommunikationsberater Alfredo Schilirò von der Pfister Medienstelle auf Anfrage.

Doch glücklich gewählt ist die Bezeichnung nicht. Denn wie Schilirò erklärt, kommt es im Zusammenhang mit diesem Namen immer wieder zu Fehlinterpretationen.

Existenzsicherung für die Flüchtlinge

Die Bezeichnung «Afghan Refugee» sei nämlich laut Möbel Pfister nicht negativ behaftet. «'Afghan Refugee' sind Teppiche, die von afghanischen Flüchtlingen in Pakistan geknüpft werden. Diese Flüchtlinge können sich so ihren Lebensunterhalt erarbeiten».

Zudem werde so die hochwertige Knüpfarbeit von Afghanen deklariert, da die Teppiche ansonsten als Pakistan-Produktion deklariert würden.

möbel pfister
Filiale des Möbel Pfister. - Keystone

Die Flüchtlinge würden dabei nicht etwa ausgenutzt. Ganz im Gegenteil: Teppichknüpfen habe gerade für Flüchtlinge einen grossen Wert und leiste einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen.

Nicht nur die Möbelhäuser, auch die Flüchtlinge könnten von den Vorteilen des fairen Handels profitieren, so Schilirò.

Pfister hat Name geändert

Trotz dieser Erklärung ist die Verwirrung bei den Kunden angerichtet. «Leider scheint es immer noch grosse Verwirrung zu geben», so der Mediensprecher. Die Bezeichnung führe «immer wieder zu Missverständnissen».

Deshalb hat Möbel Pfister reagiert und den Namen der Teppiche geändert. Sie heissen nun «Afghan Kazak» – und sind so nach den Mustern der Teppiche benannt.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Möbel Pfister
14 Interaktionen
Nach Übernahme
xxxlutz angestellte
16 Interaktionen
Nach Pfister-Deal
spusu
Handy-Abos

MEHR AUS STADT ZüRICH

ZSC Lions Kommentar Meister
37 Interaktionen
Kein Ende in Sicht
Comedy-Szene
15 Interaktionen
Diversität
ZSC Lions
37 Interaktionen
Meister-Captain