Das Schicksal der kranken Bettina bewegt die Schweiz. SVP-Nationalrat Thomas Matter spendet viel Geld – auch zu Wahlkampf-Zwecken.
Thomas Matter, Nationalrat (ZH).
Thomas Matter, SVP - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • SVP-Wirtschaftschef Thomas Matter spendet 100'000 Franken für die schwer kranke Bettina.
  • Das sei sinnvoller, als «Milliarden in Länder wie Nigeria zu schicken», so Matter.
  • Der Zürcher Multi-Millionär spendet sein Einkommen als Nationalrat.
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Die 31-jährige Bettina aus Wetzikon ZH ist schwer krank. Seit ihrer Geburt leidet sie an einer Muskelatrophie. Die Krankheit bewirkt einen Verfall der Muskeln. Die Zürcherin ist gelähmt, kann nur ihren Zeigefinger bewegen.

Bettina
Bettina (31) aus Wetzikon ZH leidet an spinaler Muskelatrophie. - Youtube/Bettina will leben

Ihr Leiden ist therapierbar. Doch die Medikamente sind unglaublich teuer, rund 600'000 Franken fielen im ersten Jahr der Therapie an. Weil die Krankenkasse nicht dafür aufkommen will, hat die Familie ein Crowdfunding gestartet.

100'000 Franken für Bettina – und gegen Asylpolitik

Dieses sorgt landesweit für Aufsehen – und generiert viel Geld. Über 400'000 Franken kamen für die Aktion «Bettina will leben» zusammen. Am Freitag Nachmittag schnellte der Spendenstand dann plötzlich in die Höhe.

Verantwortlich dafür ist SVP-Wirtschaftschef Thomas Matter. Der Zürcher Nationalrat hat 100'000 Franken gespendet. Das «bestätigt» er der Zeitung «Schweiz am Wochenende». Matter: «Wir haben das Glück, privilegiert zu sein, und tätigen deshalb hin und wieder Spenden bei ausgewählten Gemeinnützigkeiten.»

Der SVP-Nationalrat, dessen Vermögen die «Bilanz» im Jahr 2017 auf 150 Millionen Franken schätzte, begründet die Aktion mit der Asylpolitik. «Es kann nicht sein, dass die Schweiz jährlich mehrere Milliarden Franken für Entwicklungshilfe und für die Asylindustrie ausgibt und dann Menschen wie Bettina im eigenen Land im Stich lässt», erklärt er.

SVP-Matter spendet auch Steuergelder

Er wolle solche Projekte unterstützen, statt «Milliarden in Länder wie Nigeria zu schicken», erklärt Matter weiter. Der Banker, der gemäss «Bilanz»-Ranking zu den 300 reichsten Schweizern gehört, sei «seit längerem» als «grosszügiger Spender» aufgefallen, schreibt die «Schweiz am Wochenende» weiter.

Tatsächlich wollte Matter, der 2014 für Christoph Blocher in den Nationalrat nachrutschte, auf sein Nationalrats-Gehalt verzichten. Dies ist jedoch rechtlich nicht möglich. Deshalb spendet der SVP-Mann die rund 100'000 Franken an gemeinnützige Organisationen.

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