SVP: Die wichtigsten Persönlichkeiten
In der Parteigeschichte der SVP sind einige Persönlichkeiten besonders aufgefallen. Dazu gehören unter anderem Christoph Blocher, Adolf Ogi und Ueli Maurer.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemessen an der Anzahl Mitglieder gilt die SVP als drittgrösste Partei der Schweiz.
- Zahlreiche Bundesräte haben die Partei bereits im Bundesrat vertreten.
- Aktuelle SVP-Bundesräte sind Albert Rösti und Guy Parmelin.
An der Mitgliederzahl gemessen gilt die SVP als drittgrösste Partei der Schweiz. Sie zählt gesamtschweizerisch über 80'000 Mitglieder. Unter Ihnen gab es zahlreiche Persönlichkeiten, die viel Aufsehen erregt haben.
In den letzten 25 Jahren haben fünf verschiedene Bundesräte die Partei im Bundesrat vertreten.
Adolf Ogi
1988 wurde Adolf Ogi in den Bundesrat gewählt, er verblieb dort bis 2000. Ogi war seit 1978 Mitglied der Schweizerischen Volkspartei und wurde damals hauptsächlich durch seine Arbeit im Skiverband bekannt. Ein Jahr später kandidierte er bei den Nationalratswahlen für die SVP und wurde mit gutem Ergebnis gewählt. 1984 wählte man Ogi dann zum Präsidenten der Partei.
1987 kandidierte er für die Bundesratswahlen, wurde jedoch nicht im ersten Wahlgang gewählt. Kritiker hielten acht Jahre Politik für zu wenig, um Bundesrat zu werden. Im zweiten Wahlgang schaffte es Ogi dann jedoch erfolgreich in den Bundesrat. Zu Beginn stand er dem Eidgenössischen Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement vor.
In der Diskussion um die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) entstand dann ein Streit mit dem damaligen Vorsteher des Finanzdepartements, Otto Stich. Nach der Eskalation gaben schliesslich beide ihre Departemente ab.
Ogi leitete danach das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. Während seiner Amtszeit war Adolf Ogi zweimal Bundespräsident: 1993 und 2000.
Samuel Schmid
2000 wurde Samuel Schmid als nicht offizieller Kandidat der SVP in den Bundesrat gewählt. Er war, wie sein Vorgänger, Vorsteher des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport.
2007 wurde er erfolgreich wiedergewählt, während sein Parteikollege Christoph Blocher abgewählt wurde. Da Schmid trotzdem seine Wiederwahl annahm, wurde er mehrheitlich von seiner eigenen Partei ignoriert. In der Folge schloss er sich der neu gegründeten BDP Bern an.
Christoph Blocher
Aufgrund des stetigen Wachstums der Schweizerischen Volkspartei konnte sie 2003 mit Christoph Blocher einen zweiten Sitz im Bundesrat beanspruchen. Blocher war schon in seiner Studentenzeit sehr engagiert.
Bereits 1977 wurde er Präsident der SVP des Kantons Zürich. Auch hat Blocher 1986 die Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (AUNS) mitgegründet und war deren Präsident bis 2003.
Mit Antritt seines Amtes im Bundesrat übernahm er das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement. 2007 unterlag Blocher im Rahmen einer Gesamterneuerungswahl seiner Parteikollegin Eveline Widmer-Schlumpf. Ein Jahr später wurde Blocher zu einem von mehreren Vizepräsidenten der SVP Schweiz, als welcher er bis 2016 tätig war.
Blocher polarisierte mit seinem grossen Engagement gegen eine Integration der Schweiz in ausländische Organisationen. Ebenso bemühte sich Blocher um eine Verschärfung des Asylrechts, weshalb ihn viele kritisierten.
Ueli Maurer
Ueli Maurer gelang 2008 die Wahl in den Bundesrat, wo er sich heute noch befindet. Davor war Maurer von 1996 bis 2008 Parteipräsident der SVP. Als Bundesrat stand er bis 2015 dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport vor und seit 2016 dem Finanzdepartement. Während seiner Amtszeit wurde er zweimal zum Bundespräsidenten gewählt.
Maurer hatte als SVP-Chef nicht nur viele Unterstützer, sondern auch Kritiker. So sind während seiner Präsidentschaft viele kontroverse Plakatkampagnen veröffentlicht worden.Nach 14 Jahren tritt Maurer per Ende 2022 aus dem Bundesrat zurück.
Albert Rösti
Als Nachfolger von Maurer wurde Albert Rösti gewählt. Rösti steht dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vor.
Rösti wurde bei den Parlamentswahlen 2011 erstmals in den Nationalrat gewählt und bei den Wahlen 2015 und 2019 wiedergewählt. Von 2016 bis 2020 war Rösti Präsident der SVP und löste damit Toni Brunner ab.
Rösti studierte Agronomie an der ETH Zürich und interessiert sich besonders für die Agrarpolitik. Er war zudem in der Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Schweiz (AVES) tätig.
Guy Parmelin
Mit Parteikollege Maurer befindet sich aktuell auch Guy Parmelin im Bundesrat. Er wuchs als Bauernsohn auf und führte bis zu seiner Wahl den väterlichen Hof. Politik betrieb Parmelin bereits seit 1993 im Gemeinderat von Bursins VD. Nach einigen Erfolgen wurde er Ende 2015 als offizieller Kandidat in den Bundesrat gewählt.
Er führte bis 2018 das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. In der Folge übernahm er das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung. Für das Jahr 2021 wurde er zum Bundespräsidenten gewählt.
Weitere wichtige Persönlichkeiten der SVP
Nebst früheren und aktuellen Bundesräten existieren weitere wichtige Persönlichkeiten, welche die SVP prominent vertreten.
So etwa Toni Brunner, Gründungsmitglied der SVP des Kantons St. Gallen. Von 2000 bis 2008 war Brunner Vizepräsident der SVP Schweiz. Er wurde danach als Nachfolger von Ueli Maurer zum Parteipräsidenten gewählt.
Toni Brunner engagierte sich vor allem in der Umwelt- sowie Asylpolitik.
Nach Brunner war Albert Rösti von 2016 bis 2020 als Präsident der Schweizerischen Volkspartei aktiv.
Neben diesen beiden Parteipräsidenten erntete auch Christoph Mörgeli im Rahmen der Affäre Mörgeli viel Aufsehen. Mörgeli und das von ihm geleitete Medizinhistorische Museum der Universität Zürich wurden 2012 heftig kritisiert.
Mörgelis Anstellung wurde gekündigt. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, Medizindoktoranden einfacher einen akademischen Doktorgrad verschafft zu haben. Seit 2016 ist Mörgeli Mitarbeiter von Nationalrat Roger Köppel.
Ausserdem sorgte auch Natalie Rickli für Aufsehen. Sie kritisierte den Schweizer Bundesrat 2012 stark, da er 2009 die Ventilklausel nicht angewandt hat. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit zur Beschränkung der Einwanderung, welche im Freizügigkeitsabkommen verankert ist. Heute ist Rickli Regierungsrätin des Kantons Zürich.