Thorberg: Problematische Liebesbeziehung

Neues Kapitel im bernischen Hochsicherheitstrakt Thorberg: Die stellvertretende Direktorin ist mit dem neuen Leiter ad interim vom Amt für Justizvollzug liiert.

Die Strafanstalt Thorberg kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus.
Die Strafanstalt Thorberg kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Gefängnis Thorberg kommt nicht zur Ruhe.
  • Der neue Leiter ad interim vom Amt für Justizvollzug ist mit der Führungsetage verbandelt.
  • Der Berner Polizei- und Militärdirektor hat deshalb Sonderregeln eingeführt.

Thomas Egger, der Direktor des Thorbergs, ist unter Beschuss: Die Häftlinge fordern mehr Essen, Geld und ein Beziehungszimmer. Für ihre Forderungen traten sie sogar in den Streik. Aber auch die Mitarbeiter beklagen sich über ihren Direktor: Wegen den vielen Abgängen hat sich bereits der Kanton eingeschaltet.

Zu diesen bereits erschwerten Bedingungen kommt jetzt noch eine nicht ganz unproblematische Liebesbeziehung ins Spiel, wie die Berner Zeitung berichtet. Der neue Leiter ad interim vom Amt für Justizvollzug - Laszlo Polgar – ist mit der stellvertretenden Thorbergdirektorin – Beatrice Georg – liiert.

Sonderregelung

Philippe Müller, der Berner Polizei- und Militärdirektor, ist sich der Beziehung bewusst. Der FDP-Regierungsrat sieht in dieser Verbandelung zwar kein Problem, hat aber dennoch Sonderregelungen erlassen.

So müsse Polgar Zweifelsfälle mit dem Generalsekretär der Polizei- und Militärdirektion absprechen und Amtsentscheide in Abwesenheit von Thorberg-Direktor Egger vom Gemeralsekretär genehmigen lassen. Dasselbe gelte für Personalentscheide, die Georg oder deren Unterstellte betreffen.

Nicht neutral

Der Verband des bernischen Staatspersonals begrüsst zwar die eingeführten Sonderregelungen, kritisiert aber trotzdem die Tatsache dieser Beziehung. Denn: «Laszlo Polgar wird auch Thomas Egger immer mit Samthandschuhen anfassen, solange seine Partnerin stellvertretende Direktorin ist», sagt Verbands-Geschäftsführer Daniel Wyrsch gegenüber der Berner Zeitung.

Der Kanton betont, dass die Lösung mit Polgar sowieso nur eine Übergangslösung sei, bis man einen neuen Leiter für das Amt gefunden habe.

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