Tibet-Organisationen kämpfen für Erhalt der Sprachkurse an Uni Bern
Tibet-Organisationen fordern die Universität Bern auf, ihre Entscheidung zur Beendigung der Sprachkurse in Tibetisch und Mongolisch zu überdenken.

Die Universität Bern soll auf ihren Entscheid zur Beendigung der Sprachkurse in Tibetisch und Mongolisch zurückkommen. Das fordern Tibet-Organisationen in einem offenen Brief, der am Freitag veröffentlicht wurde.
Die Sprachkurse sollen ab Herbst dieses Jahres nicht mehr angeboten werden, wie die Zeitung «Le Temps» kürzlich berichtete. Die Tibet-Organisationen warnen in ihrem Brief vor der Abkehr von einer «langen und erfolgreichen Tradition».
Der Entscheid setze ein falsches Zeichen, nachdem der entsprechende Studiengang bereits an der Universität Lausanne eingestellt worden sei. De facto bedeute er, dass in der Schweiz Studien zu Tibet nicht mehr möglich seien.
Dass das Interesse am Thema schwinde, stellten die Organisationen in Abrede. An anderen Hochschulen in Europa, Amerika und Asien seien die Studiengänge gut etabliert.
Argumente gegen Kursbeendigung
Das Argument, das Erlernen der tibetischen Sprache sei sehr schwierig, lassen sie ebenfalls nicht geltend.
Wenn der Schwierigkeitsgrad einer Sprache massgebend sein sollte für das Anbieten von Kursen an einer Universität, «dann müsste man wohl auch Sprachkurse in Chinesisch überdenken». Dabei habe die Universität Bern 2023 ein neues Nebenfach für Chinesische Sprache und Gesellschaft eingeführt.
Der offene Brief richtet sich an Swissuniversities. Unterzeichnet haben ihn vier Tibet-Organisationen sowie die Gesellschaft für bedrohte Völker.