Tiefer Lehrerlohn – Verband fordert bessere Saläre
Die Löhne entsprächen nicht den hohen Anforderungen, kritisiert der Lehrerdachverband. Ändere sich nichts, kämen nicht mehr Männer.
Das Wichtigste in Kürze
- Lehrer fordern einen höheren Lohn.
- In Schulen mit wenig Männern sind die Löhne tiefer als andernorts.
- Eine gesetzliche Lohnregelung könnte Besserung bringen.
Der Lehrerberuf sei längst zum Frauenberuf verkommen, meint Franziska Peterhans, Zentralsekretärin des Lehrerdachverbands LCH, zum «Tages-Anzeiger». Die Folge: «Je mehr Frauen auf einer Schulstufe arbeiten, desto tiefer sind die Löhne».
Für die Lehrerinnen ist das strukturelle Diskriminierung. Es kann doch nicht sein, dass jetzt Männer ranmüssen, damit die Lohnkurve angemessen steigt. Die seien jedoch ob der Löhne abgeschreckt, so Peterhans. «Die tiefen Saläre machen den Beruf unattraktiv.»
Im Auftrag des Lehrerverbandes
Im ganzen Land fordern Lehrpersonen umlängst höhere Löhne. Um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen, hat der Dachverband die Wirtschaftsprüfer PwC (PricewaterhouseCoopers) und Tower Watson beauftragt, die Entwicklung der Lehrerlöhne umfassend zu analysieren.
Die Ergebnisse sorgen bei den Klassenverantwortlichen für einen Aufschrei. In den letzten 25 Jahren haben die Anforderungen an Lehrpersonen stark zugenommen. Die Entschädigung dagegen hat sich schleppend entwickelt. Die Ansprüche sind mit jener in der öffentlichen Verwaltung, in der Industrie und in der Finanzdienstleistungs-Branche vergleichbar. Diese haben aber einen bis zu 80 Prozent dickeren Lohn-Check.
Kritik an den Kantonen
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass die Lohnverteilung kantonal geregelt ist. Die Folge sind grosse Lohndifferenzen zwischen verschiedenen Kantonen. Der Lehrerdachverband will deshalb gesetzlich festgesetzte Löhne durchbringen. Im Moment stehen die Kantone im harten Konkurrenzkampf um die Rekrutierung von neuen Lehrern.