Tierarzt warnt vor möglichen Blaualgen im Moossee BE
Mögliches Blaualgendrama am Moossee BE: Ein Hund trank Seewasser, hatte kurz darauf Krämpfe und verstarb.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende starb ein Hund am Moossee im Kanton Bern. Die Todesursache ist noch unklar.
- Tierarzt Fredi Witschi geht von einer Blaualgenvergiftung aus.
- Die Gemeinde führte Untersuchungen durch und widerspricht ihm.
Am Wochenende kam ein Hund ums Leben – rund 30 Minuten, nachdem er Wasser aus dem Moossee BE getrunken hatte.
Tierarzt Fredi Witschi, der in der Region wohnt, sagt gegenüber Nau.ch, dass es sich um typische Symptome einer Blaualgenvergiftung handle. «Ich habe direkt nach dem Todesfall die Polizei angerufen, um den betroffenen Schilfgürtel absperren zu lassen.»
Auf Facebook verbreitete sich die Warnung rasant. Der Beitrag der Hundebetreuung Pfotenhort Moossee wurde bereits rund 80 Mal geteilt.
Michael Glücki von der Bauverwaltung der Gemeinde Moosseedorf widerspricht den Gerüchten: «Es wurden Untersuchungen durchgeführt, die aufgezeigt haben, dass keine Blaualgen im See vorzufinden sind.» Zudem seien die aktuellen Temperaturen zu wenig hoch, dass sich Cyanobakterien bilden könnten, so Glücki.
Die Kantonspolizei Bern hat die Absperrung nach den Inspektionen der Bauverwaltung aufgehoben, schildert sie auf Anfrage. Derzeit wird im Tierspital Bern die genaue Todesursache des Hundes untersucht. Morgen Dienstag soll Klarheit herrschen.
Weitere Todesfälle verhindern
Witschi erklärt: «Lieber ist man in einem solchen Fall vorsichtig genug. Erinnert man sich an den Fall am Neuenburgersee, dann weiss man, wie schnell es gehen kann. Weitere Todesfälle galt es für mich zu verhindern.»
Ende Juli starben sechs Hunde am Neuenburgersee an einer Blaualgenvergiftung. Das östliche Ufer des Sees wurde abgesperrt, die Gefahr von weiteren Todesfällen bei Hunden war zu gross. Für Menschen sind Blaualgen nicht lebensbedrohlich, sie können jedoch zu Hautirritationen, Erbrechen oder Durchfall führen.