Tierärzte bereiten sich auf Coronavirus bei Hund und Katze vor
In Hongkong wurde letzte Woche der erste Corona-Fall bei einem Hund vermeldet. Müssen sich nun auch Schweizer Sorgen um ihre Haustiere machen?
Das Wichtigste in Kürze
- In Hongkong ist ein Hund am Coronavirus erkrankt.
- Der Hund einer Infizierten (60) ist in einem Spital isoliert und wird behandelt.
- In der Schweiz ist bisher noch kein solcher Fall bekannt.
Die Nachricht beunruhigte letzte Woche vor allem die Besitzer von Haustieren: In Hongkong wurde der erste Fall eines mit Coronavirus infizierten Hundes vermeldet. Proben aus der Nasen- und Mundhöhle seien positiv auf Covid-19 getestet worden, so die Ärzte.
Das Frauchen des Hundes ist eine 60-jährige, selbst mit dem Coronavirus infizierte Frau. Der Hund zeige zwar keine «relevanten Symptome», sei aber vorsichtshalber für 14 Tage unter Quarantäne gestellt worden, hiess es weiter. Zudem sind in China alle Haustiere von Corona-Kranken mit einer Quarantäne zu Hause belegt worden.
Noch keinen Fall in der Schweiz bekannt
In der Schweiz sei bisher noch kein solcher Fall bekannt, sagt Michael Polla, Leiter Administraion bei der Kleintierklinik in Bern zu Nau.ch. «Es gibt momentan keinen Hinweis darauf, dass Haustierbesitzer diesbezüglich beängstigt sein müssten.»
Allerdings hätten Tierärzte genaue Verhaltensvorgaben von der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA), an die man sich halten könne. Darin steht: «Tierärzte sind dazu aufgerufen, Haustierhalter darum zu beten, nicht in Panik zu verfallen. Dies, da es höchst unwahrscheinlich ist, dass sich ein Mensch bei seiner Katze oder seinem Hund am Coronavirus ansteckt.»
Katzen bei Krankheit besser drinnen behalten
Haustiere, vor allem Katzen, sollten aber bei Quarantäne ihres Herrchens oder Frauchens auch selbst drinnen bleiben. Man solle zudem im Krankheitsfall zur Sicherheit Abstand zu seinem Tier halten. «Bis man mehr weiss, sollte der Kontakt vermieden und falls nötig im Kontakt mit Tieren eine Schutzmaske getragen werden.»
Habe man den Verdacht, das Tier könne krank sein, solle man sich unverzüglich mit einem Tierarzt in Verbindung setzen. Man wisse aber immer noch nicht mit hundert prozentiger Sicherheit, ob Tiere wirklich angesteckt werden könnten.
Auch das Veterinary Public Health Institute (VPHI) der Universität Bern schreibt: «Das Risiko einer Ansteckung der Tiere mit Covid-19 ist schätzungsweise tief.» Da aber die Informationen bisher noch sehr unsicher seien, könne man nicht garantiert sagen, dass Tiere das Virus übertragen können.