Tierschützer warnen: Fahren Sie nicht über Laubhaufen!
Es herbstet – und gerade nach einem stürmischen Sonntag liegt viel Laub auf den Strassen. Beim Fahren sollte man aber möglichst eine Kurve um die Haufen machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende hat der Wind viel Laub von den Bäumen geweht.
- Unter den Laubhaufen verstecken sich nun gerne Tiere – auch auf der Strasse.
- Ein Tierschützer warnt deshalb davor, über die Haufen zu fahren.
Am Wochenende ist Sturmtief Domingos über die Schweiz gefegt – und wirbelte massenweise Blätter von den Bäumen. Damit sind die Laubhaufen auf den Strassen und Trottoirs noch einmal gewachsen.
Für kleine Tiere kann das gefährlich sein: Die Laubhaufen bieten ihnen vermeintlichen Schutz. Doch statt zu einem gemütlichen und sicheren Versteck können sie zur Todesfalle werden.
Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz STS warnt bei Nau.ch: «Fahren Sie mit dem Auto nicht über Laubhaufen. Darunter könnten sich Igel oder andere Tiere verstecken.»
Laubbläser töten Tiere
Auch Haus- und Waldmäuse oder Amphibien wie Kröten und Frösche würden gerne unter dem Laub Zuflucht suchen. Hinzu kommt: «Es kann auch für die Autofahrerinnen und -fahrer gefährlich sein, über Laubhaufen zu fahren. Es könnte sich beispielsweise ein Ast oder Stein darunter befinden, der das Auto beschädigt.»
Ein weiteres Problem, mit dem sich die kleinen Tiere im Herbst konfrontiert sehen, sind Laubbläser. «Teilweise werden die Laubhaufen mit bis zu 300 Stundenkilometern verblasen. Das zerstört den Tieren nicht nur den Unterschlupf, sondern kann auch sie selber töten.»
Furrer rät Privaten deshalb davon ab, den Laubbläser zu verwenden. «In Gärten oder Pärken sind die Laubhaufen für Kleintiere im Herbst ein wichtiger Zufluchtsort. Der Laubbläser kann beispielsweise einen Igel derart aufschrecken, dass er in Panik gerät und auf die Strasse rennt.»
«Es werden Kot- oder Schimmelpartikel aufgewirbelt»
Laubbläser können laut Furrer zudem auch für die Menschen gefährlich werden, die sie benutzen. «Sie sind nicht nur sehr laut, es werden auch Kot- oder Schimmelpartikel aufgewirbelt. Werden sie eingeatmet, ist das natürlich ungesund.»
Sinnvoll seien die Geräte ohnehin nur, wenn grössere Bereiche geräumt werden müssen – etwa ein Trottoir oder ein befestigter Platz. «Für den Garten sollte man jedoch darauf verzichten.»
Andreas Niklaus vom Tiefbauamt der Stadt Bern relativiert die Gefahr für Igel und Co. «Wir räumen die Laubhaufen täglich von der Strasse. In der kurzen Zeit, in der sie dort liegen, verstecken sich meistens keine Tiere darin.»
In den Pärken entferne man das Laub teilweise nicht, damit Kleintiere ein Versteck hätten. «Aber an gewissen Stellen muss man es aus Sicherheitsgründen entfernen. Gerade wenn es kalt ist, kann es durch das Laub auf der Strasse noch glatter werden.»
Und da müssen eben auch Laubbläser eingesetzt werden. Aber: «Es ist inzwischen bekannt, dass sie für ganz kleine Tiere wie Würmer und Insekten nicht besonders schädlich sind. Wir haben das von der Uni St.Gallen abklären lassen», so Niklaus.