Titlis Bahnen wollen mit Projekt 3020 gestärkt aus der Krise kommen
Die durch die Corona-Pandemie gebeutelten Titlis Bergbahnen sehen der Zukunft positiv entgegen. Mit dem Projekt 3020 soll es wieder bergauf gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Umsatz der Titlis Bergbahnen leidet weiter unter der Corona-Krise.
- Vor allem die Touristen aus dem asiatischen Raum fehlen.
- Das Projekt 3020 soll eine bessere Zukunft einleiten.
Die Titlis Bergbahnen leiden nach wie vor unter der Coronakrise. Dennoch investiert das Unternehmen in sein Projekt 3020 und will gestärkt aus der Krise hervorgehen
«Wir sind seit eineinhalb Jahren im Krisenmanagement», sagt Titlis-CEO Norbert Patt an dem auf dem Titlis abgehaltenen Branchentalk Tourismus. «Es gilt jetzt aber einfach durchzuhalten und wir sind überzeugt, gestärkt aus der Krise zu kommen»
Fehlende Touristen aus Asien
Wie sehr es den Bergbahnbetreiber getroffen hat, belegen die Zahlen zur Hauptsaison von April bis Juni: Im Jahr 2019 lag der Umsatz während dieser drei Monaten noch bei 23 Millionen Franken. 2020 bei 1,7 Millionen und 2021 bei 3,4 Millionen.
Dies liegt vor allem an den fehlenden Touristen aus Asien. Ab 2022 rechnet CEO Patt dann aber mit einer klaren Erholung und ab 2023 soll wieder das Vorkrisenniveau erreicht werden. Man habe die internationalen Verkaufsbüros bewusst nie abgebaut, so Patt.
Dazu zählen etwa Büros in den wichtigsten Märkten Indien und China. «Es war uns ganz wichtig, dort vor Ort zu bleiben, um nach der Krise wieder voll loslegen zu können.»
Mit Blick auf Indien rechnet der Titlis-Chef, dass die Anzahl Gäste ab 2022 bereits wieder 50 Prozent erreicht. Die reisefähigen Inder würden geimpft, sagt Patt. Bei China seien die Titlis Bahnen derweil von der Politik der Regierung abhängig.
Projekt 3020 soll Besserung bringen
Diese gestalte ihre Reisepolitik rein im Eigeninteresse. Bis nach der Winterolympiade im Frühjahr 2022 in Peking bleibe die Reisefähigkeit für Chinesen durch das Regime eingeschränkt, so Patt. Mit chinesischen Touristen sei also frühestens nach dem Frühling 2022 zu rechnen. Dafür erwarte er ab 2023 dann eine Überkompensation.
Letzten Endes sei der Titlis die «Cash-Cow» für die Region Engelberg, fuhr der Titlis-CEO fort. Und gerade deshalb soll der Berg touristisch noch attraktiver werden. Dafür investiert der Bergbahnbetreiber in sein Projekt 3020 insgesamt rund 100 Millionen Franken.
Insbesondere soll der bisher touristisch ungenutzte Turm auf der Bergspitze von den Stararchitekten Herzog & de Meuron umgebaut werden. Das Architekturbüro aus Basel setzt auf kristalline Strukturen, wie die Pläne zum Bau zeigen. Aus dem in die Höhe ragenden Turm sollen horizontal Blöcke herausschauen, die von oben gesehen ein Kreuz bilden.