Toblerone: Mitarbeiter verlangen sechs Prozent mehr Lohn
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mitarbeiter in der Toblerone-Fabrik in Bern fordern sechs Prozent mehr Lohn.
- Die Unia argumentiert mit der Teuerung und gestiegenen Krankenkassenprämien.
- Zudem habe es lange keine Erhöhung mehr gegeben, obwohl die Fabrik «hochprofitabel» sei.
Toblerone trieft nur so von «Swissness». Von der Vermarktung des Matterhorns bis zum prominent auf den Packungen platzierten «of Switzerland»: Alles schreit nach dem Verkaufsargument «Made in Switzerland».
Und damit lässt sich gutes Geld verdienen. Die Schweizer Traditionsmarke hat dem US-Mutterkonzern Mondelez 2018 rund 375 Millionen Franken Nettoumsatz eingebracht. Umso erstaunlicher: Der Lebensmittelgigant scheint derzeit vieles daranzusetzen, der Toblerone den Werbefaktor Schweiz zu nehmen.
Denn: Ende Juni 2022 wurde bekannt, dass der Toblerone den Produktionsstandort Bern auf Ende 2023 teilweise in die Slowakei verlegen will. Damit verliert der Mutterkonzern Mondelez nicht nur das «Made in Switzerland» auf den Toblerone-Packungen, sondern sorgt auch intern für Unruhe.
Mitarbeitende fordern sechs Prozent mehr Lohn
Unter anderem wegen des Umzuges der Produktion fordern Mitarbeitende der Fabrik in Bern nun sechs Prozent mehr Lohn. Laut CH Media sorgen sie sich, dass ihre Löhne durch den Standort in Bratislava gedrückt werden könnten. Manche befürchten, dass der Konzern irgendwann ganz wegziehen könnte, obwohl Mondelez anderes verspricht.
Die Toblerone-Arbeiter fordern sechs Prozent mehr Lohn. Ist dies gerechtfertigt?
Die Lohnforderung rührt aber hauptsächlich aus anderen Punkten, etwa dem Teuerungsausgleich, heisst es am Mittwoch von der Gewerkschaft Unia. Ein weiterer Grund wäre die Erhöhung der Krankenkassenprämien. Zudem brauche es nach mehreren Jahren endlich eine generelle Reallohnerhöhung, so die Unia.
Gleichzeitig kritisiert die Gewerkschaft, dass die Löhne für die «hochprofitable» Fabrik zu tief seien. Der Mondelez-Konzern stehe mit einem Reingewinn von umgerechnet 2,5 Milliarden Franken im letzten Jahr gut da. Davon würden vor allem die Aktionäre profitieren.
Berner Fabrik arbeitet im Vier-Schichten-System
Letztes Jahr habe man einen Produktionsrekord aufgestellt, so die Unia weiter. «Die Produktion wurde auf einen Vier-Schicht-Betrieb umgestellt und läuft sieben Tage die Woche.» Beschäftigte hätten nur selten freie Wochenenden und müssten ständig zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht umstellen. Das sei auch eine gesundheitliche Belastung, kritisiert die Gewerkschaft.