Toblerone produziert seine Schoggi halal
Das Wichtigste in Kürze
- Toblerone hat seine Produktion im April auf halal umgestellt.
- Der Schoggiproduzent begründet den Entscheid mit dem Exportgeschäft.
Schock für Toblerone-Liebhaber? Damit auch Muslime den Schweizer Traditionsschoggi geniessen können, hat das Unternehmen seine Produktion in Bern-Brünnen auf halal umgestellt. Und nun läuft schon seit April dieses Jahres das dreieckige Schweizer Markenzeichen islamkonform vom Band – bislang scheinbar unbemerkt.
Doch was hat sich dadurch verändert? Praktisch nichts. Die Originalrezeptur sei unverändert geblieben, schreibt der «SonntagsBlick». Das Mutterunternehmen der Toblerone, der US-Nahrungsmittelriese Mondelez, habe lediglich das Werk zertifizieren lassen: Nun seien Zutaten und Produktionen halal. «Halal» bedeutet auf Arabisch «erlaubt» – also im Sinne des Korans.
Keine Kinderarbeit mehr?
Das Unternehmen begründet seinen Entscheid mit dem Exportgeschäft. Denn: 97 Prozent der Toblerone wird nicht im Alpenland konsumiert. Halal schreibt nicht nur den Verzicht auf Schweinefleisch oder auf Alkohol vor, viel mehr sei es eine Art Lebensphilosophie. So stehen auch ethische Fragen im Fokus, etwa das Verbot von Kinderarbeit. Brisant für Mondolez, wenn man die Vergangenheit des früheren Kraft-Foods-Konzerns betrachtet. Denn 2013 stand der Multi massiv in der Kritik, dass für Toblerone Kinder Kakao ernten würden. Das Unternehmen antwortete mit einer Ethik-Kampagne.
Toblerone ist nicht das erste Schweizer Traditionsprodukt, dass es auf das Halal-Siegel setzt. Auf Anfang 2019 produziert auch Ricola mit neuen Standards.