Tochter von Friedrich Dürrenmatt an der Corona-Demo
Die Demo gegen die Corona-Massnahmen hielt die Berner Polizei am Samstag auf Trab. An vorderster Front mit dabei: Ruth Dürrenmatt, Tochter des berühmten Autors.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag demonstrierten schweizweit einige hundert Personen gegen die Corona-Massnahmen.
- In Bern mischte sich dabei Ruth Dürrenmatt unter die Demonstranten.
- An vorderster Front protestierte die 69-jährige Tochter des Autors gegen den Lockdown.
Am Samstag demonstrierten mehrere hundert Personen in Bern gegen die aktuellen Corona-Massnahmen. Die Polizei suchte erst den Dialog, räumte aber schliesslich den Bärenplatz, «nachdem Gespräche nichts brachten und die Einsicht fehlte.»
Wir sind dabei, den Bärenplatz in #Bern zu räumen, nachdem Gespräche nichts brachten und die Einsicht fehlte. Es braucht Zeit, die Leute wegzuweisen; hier können wir die Abstände über längere Dauer nicht mehr immer einhalten. Deshalb tragen unsere Mitarbeitenden teilweise Masken. pic.twitter.com/G3dTS3gw0l
— Kantonspolizei Bern (@PoliceBern) May 9, 2020
Prominente Unterstützung
Immerhin durften die Demonstranten auf prominente Unterstützung zählen: An vorderster Front mit dabei war Ruth Dürrenmatt, jüngste Tochter des berühmten Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt (†69). Die Künstlerin und Unternehmerin protestierte lautstark und mit Plakat gegen die Massnahmen des Bundes.
Dürrenmatt gelang es dabei sogar, in ihrem Rollator hinter die Reihen der Polizei zu gelangen. «Das war lustig, es hat sich einfach so ergeben», erzählt die 69-Jährige gegenüber Nau.ch. «Die Polizei hat uns langsam zurückgedrängt, aber ich blieb einfach auf meinem Rollator sitzen. Plötzlich war ich hinter den Beamten.»
Diese seien sehr nett gewesen. «Auch als ich meinen Ausweis nicht zeigen wollte, blieben sie stets höflich. Sie haben ja nur ihren Job gemacht. Nachdem ich gesungen hatte, boten sie mir sogar Mineralwasser an.»
«Man darf auch mal gegen etwas sein»
Neben den Lockdown-Gegnern fanden sich unter den Demonstranten auch zahlreiche Aktivisten gegen 5G-Antennen, Impfzwang, Globalisierung und staatliche Überwachung.
Dürrenmatt selbst demonstrierte gegen die Lockdown-Massnahmen des Bundes. «Für mich sind die Massnahmen unverhältnissmässig. Ich glaube, wir werden hier manipuliert. Ich habe das Vertrauen verloren.»
Darum sei sie am Samstag im Taxi an die Demo gefahren. «Auch diese Leute haben ein Recht auf ihre Meinung», findet die ausgebildete Opernsängerin. Nächsten Samstag um 14 Uhr will sie darum erneut auf den Bundesplatz, um zu demonstrieren.