Tox Info Suisse erhält 2020 fast 40'000 Anfragen zu Vergiftungen

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Bern,

Die Stiftung Tox Info Suisse hat im letzten Jahr 39'907 Beratungen zu Vergiftungen durchgeführt, fast zwei Prozent mehr als im Vorjahr.

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Omar Khouri hat es sich zum Ziel gemacht, Telefonverkäufer zu verfolgen – und hat damit 100'000 Franken verdient. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stiftung Tox Info Suisse hat 2020 zwei Prozent mehr Anfragen erhalten als im Vorjahr.
  • Die Mehrheit der Anfragen kam dabei direkt aus der Bevölkerung.

Mehr als 37'300 Anfragen (93 Prozent) erfolgten aufgrund eines Giftkontaktes, knapp 2700 (7 Prozent) waren vorsorglicher Natur.

Den grössten relativen Anteil an schweren und tödlichen Intoxikationen gab es bei Vergiftungen mit Drogen, Gifttieren, Produkten für Landwirtschaft und Gartenbau sowie Medikamenten, wie die Stiftung in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht schreibt. Betroffen waren davon 220 Erwachsene und acht Kinder.

Meisten Anfragen direkt aus der Bevölkerung

Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der Anfragen kamen aus der Bevölkerung, knapp ein Viertel (24 Prozent) von medizinischen Fachpersonen und 5,4 Prozent von weiteren Stellen.

Mehr als 18'000 Giftkontakte (55 Prozent) betrafen Kinder, meist im Vorschulalter. 81 Prozent aller betroffenen Kinder waren unter fünf Jahre alt.

91 Prozent der gut 27'200 unbeabsichtigten Vergiftungen ereigneten sich im häuslichen Bereich. Bei den knapp 4600 beabsichtigten Vergiftungen trat die grösste Anzahl (69 Prozent) im Rahmen von Suizidversuchen auf.

Missbrauch von Medikamenten

Tox Info Suisse weist in dem Jahresbericht auch auf den Missbrauch von Medikamenten hin, die aufgrund ihrer Wirkung als Rauschmittel eingenommen werden. Zu diesen Medikamenten zählen etwa Benzodiazepine.

Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre fällt gemäss der Stiftung eine deutliche absolute und relative Zunahme von missbräuchlichem Konsum von Benzodiazepinen auf. Meist geschehe das in Kombination mit Alkohol, illegalen Drogen und anderen Medikamenten, die auf das zentrale Nervensystem wirkten.

Weitere Arzneimittel, die häufig missbräuchlich eingenommen werden, sind laut der Stiftung Opiate sowie Medikamente, die bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt werden und Gabapentinoide Gabapentin sowie Pregabalin enthalten. Auch Hustenmittel, die Dextromethorphan enthalten, werden oft missbräuchlich eingenommen.

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