Trams in Agglo würden mehr Leute in den ÖV bringen
Um die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs zu erhöhen, wurde im Auftrag des Bundes eine Studie durchgeführt. Nun liegt eine Reihe von Massnahmen vor.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Hochschule Luzern führte eine Studie zur Nutzung des ÖV durch.
- Der Auftrag kam von Parlament und Bundesrat.
- Eine Reihe von Massnahmen liegt nun vor.
Trotz jährlicher Milliardeninvestitionen aus Steuergeldern stagniert die Nutzung des ÖV seit Jahren.
Angesichts dieser Entwicklung forderten Parlamentarierinnen und Parlamentarier verschiedener Parteien Ende 2019 vom Bundesrat einen Aktionsplan zur Steigerung des ÖV-Anteils.
Studie im Auftrag des Bundes
Das Bundesamt für Verkehr beauftragte daraufhin die Beratungsfirma Interface und die Hochschule Luzern mit einer Untersuchung möglicher Massnahmen. Die Ergebnisse dieser Studie liegen nun vor. Darüber berichtet die «Luzerner Zeitung».
Die Studie schlägt eine Reihe von Massnahmen vor, um die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs in der Schweiz zu erhöhen.
Die Vorschläge reichen von der Erweiterung der Tram- und Metro-Netze bis hin zur Erhöhung der Benzinpreise.
Metro in Lausanne als positives Beispiel
Die Empfehlungen könnten Einfluss auf aktuelle Debatten haben. Zum Beispiel das Potenzial von Trams und Metros: Ihr Ausbau ist oft schneller und effektiver als der von Eisenbahnen.
Die Forscher betonen, dass ein verbessertes ÖV-System in städtischen Gebieten einen «Qualitätssprung» auslösen könnte. Sie schlagen vor, Tramnetze konsequenter in die Agglomeration zu erweitern und durch den Bau von Tramtunneln zu beschleunigen.
Es gibt bereits positive Beispiele für solche Massnahmen. So hat die Metro M2 in Lausanne dazu beigetragen, dass die Nachfrage nach öffentlichem Verkehr überdurchschnittlich gestiegen ist.
Ähnliche Effekte wurden auch nach dem Bau der Glattalbahn und der Limmattalbahn im Kanton Zürich festgestellt.
Weitere Vorschläge zur Verbesserung des ÖV
Zu den weiteren Empfehlungen gehören bessere Zugangsmöglichkeiten zum ÖV-Netz, etwa durch den Bau von Verkehrsknotenpunkten an Bahnhöfen.
Auch die Verbesserung des Komforts, die Ausweitung der Betriebszeiten und Preisnachlässe für bestimmte Zielgruppen könnten zur Steigerung des ÖV-Anteils beitragen.
Die Studie weist darauf hin, dass in vielen dieser Bereiche bereits Fortschritte erzielt wurden. Beispielsweise durch den Ausbau der Nachtnetze und die Einführung neuer Abonnements.
Diese Massnahmen haben dazu geführt, dass der Anteil des Öffentlichen Verkehrs nach den Coronajahren auf 22,5 Prozent 2023 gestiegen ist. So hoch wie noch nie zuvor.
Jedoch dürften nicht alle Vorschläge auf breite Zustimmung stossen. Besonders umstritten seien Massnahmen, die sich gegen das Auto richten, so die «Luzerner Zeitung».