Trotz Coronavirus: Schweizer zieht es im Sommer ins Ausland
Die Lage um das Coronavirus bleibt dynamisch – deshalb halten sich die Schweizer bei ihren Sommerferien-Plänen noch zurück. Trotzdem zieht es viele ins Ausland.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Schweizer halten sich beim Planen der Sommerferien wegen Corona noch zurück.
- Doch einige Wagemutige haben bereits Auslandferien gebucht.
- Besonders beliebt sind in diesem Jahr Griechenland, die Südtürkei und Mallorca.
Ferien schon gebucht? Auch diesen Sommer ist die Situation aussergewöhnlich – wegen des Coronavirus ist vieles unklar, besonders was das Reisen angeht. Wenig erstaunlich ist es demnach auch, dass sich Herr und Frau Schweizer noch nicht im grossen Stil für Auslandsreisen verpflichten. Nur einige Wagemutige planen einen Ausland-Trip – beliebt ist besonders der Süden.
Die Reiseanbieter beobachten derzeit noch Zurückhaltung unter den Reiselustigen. Tui-Sprecherin Milica Vujcic erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Das Buchungsverhalten bei unseren Kunden ist aktuell noch relativ gering für die Sommerferien.» Seit den letzten Wochen habe man zwar eine erhöhte Nachfrage bemerkt, das grosse Buchungsvolumen sei aber noch ausgeblieben.
Ähnliches berichtet der Schweizer Anbieter Hotelplan: Auch er verzeichnet einige Auslandsbuchungen. Sprecherin Tanja Pöll berichtet: «Wie auch im 2020 und verglichen zu ‹vor Corona› ist die Buchungslage aber noch auf tiefem Niveau.»
Reiseanbieter weibeln trotz Coronavirus für Früh-Buchungen
Die Reiseanbieter beobachten einen Trend zu kurzfristigem Buchen. Tui-Sprecherin Vujcic etwa bemerkt: «Aktuell sind unsere Kunden aufgrund der sich ändernden Massnahmen spontan unterwegs.» Diejenigen, die sich trotzdem bereits für eine Reise entschieden haben, zieht es an den Strand. Laut Vujcic sind derzeit die griechischen Inseln Kreta und Kos sowie die Südtürkei und Mallorca hoch im Kurs.
Auch wenn viele noch zögern – Tui empfiehlt Reisefreudigen, jetzt schon ihre Sommerferien zu buchen: Man biete aktuell ein stabiles Preisbild und attraktive Rabatte, lobt sich der Reiseanbieter. «Im Falle verschärfter Massnahmen oder Einschränkungen kann die Reise bis 14 Tage vor Abreise gebührenfrei umgebucht oder annulliert werden.» Vujcic rät, beim Buchen immer auf Umbuchungsmöglichkeiten zu achten und eine Annullations- und Assistanceversicherung abzuschliessen.
Schweizer wollen nach Griechenland – und Bulgarien
Der Reiseveranstalter Alltours will sich noch nicht gross zum Sommer-Reiseverhalten der Schweizer äussern. Man hofft offenbar noch auf die eine oder andere Last-Minute-Buchung.
Sprecher Thomas Daubenbüchel prognostiziert aber: «Wir gehen davon aus, dass Mallorca, die Kanarischen Inseln, Griechenland, die Türkei und möglicherweise Bulgarien stark nachgefragt werden.» Auch nähere Ziele wie die Alpen, das Mittelgebirge, europäische Nachbarländer und Metropolen dürften beliebt sein.
Wie Tui weibelt auch Alltours trotz des Coronavirus für eine möglichst frühe Ferienplanung. «Unserer Überzeugung nach besteht kein Grund, mit den Buchungen zu warten.» Man habe ebenfalls die Stornierungsbedingungen für Neubuchungen geändert, um Reiselustigen die Entscheidung zu erleichtern.