Einfach macht er es Gemeinde, Ingenieuren und Geologen nicht. Der 33 Meter hohe Turm der St. Mauritiuskirche in St. Moritz GR gerät immer wieder gewaltig aus dem Lot – momentan hat er eine Neigung von 5,5 Grad – damit übertrifft er sogar den weltweit bekannten schiefen Turm von Pisa.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Turm in St. Moritz ist derzeit um 5,5 Grad geneigt, damit übertrift er sogar den berühmten schiefen Trum von Pisa.
  • Seit einem Erdbeben bewegt sich der Untergrund, auf dem der Turm steht, circa ein Zentimeter pro Jahr Richtung Tal.
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So wie die Freiheitsstatue zu New York oder der Eiffel-Turm zu Paris, gehört der schiefe Turm zu St. Moritz. Infolge eines Erdbebens ist der Boden, auf dem der Turm im Jahr 1570 als Teil der Mauritiuskirche gebaut wurde, in ständiger Bewegung. So gerät der Turm immer wieder in Schieflage.

Schiefer Turm
Gerade ist anders - der schiefe Turm von St. Moritz hat eine Neigung von 5,5 Grad. - Nau.ch

Regelmässig wird vorausberechnet, wann die Neigung wie stark sein sollte und wann eine erneute Standfestigkeitssicherung fällig würde. Mehr als 5 Prozent Neigung sollten es nicht werden, sonst droht der Turm einzustürzen. Im Jahr 1890 wurden zwecks Entlastung sogar seine Glocken entfernt und seit 1893 steht der Turm ohne sein Kirchenschiff. Bis heute wurde er fünf mal saniert und wieder etwas aufgerichtet.

Schiefer als der schiefe Turm von Pisa

Der Turm weist eine Neigung von 5,5 Grad auf. Also sogar mehr als der weltberühmte schiefe Turm von Pisa (Neigung von 3,97 Grad). Ein Erdbeben hat dazu beigetragen. Wie es genau dazu gekommen ist, erklärt Susi Wiprächtiger im Interview mit Nau-Reporterin Lara Marty.

Mit einer Neigung von 5,5 Grad ist der Turm in St. Moritz schiefer als der berühmte in Pisa. - Nau
Der Turm von St. Moritz ist schiefer als der in Pisa
Das ganze Interview mit Susi Wiprächtiger finden Sie am Ende des Artikels. - Nau

Trotz den Scherereien ist der Turm das Wahrzeichen von St. Moritz. Und auf ihn sind die Einheimischen mächtig stolz: Sie nennen ihn liebevoll den «aufrechtesten St. Moritzer».

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