Uber-Fahrer ein Sexualstraftäter – Puls-Uhr überführt ihn!
Smartwatch-Daten widerlegen die Version eines Uber-Fahrers, der eine betrunkene Kundin missbraucht haben soll. Das Gericht verurteilt ihn zu 18 Monaten bedingt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Uber-Fahrer soll in Zürich eine betrunkene Kundin missbraucht haben.
- Vor Gericht erzählt er eine andere Version der Geschichte.
- Die Smartwatch der Frau lässt ihn aber auffliegen und führt zu seiner Verurteilung.
Ein 52-jähriger Uber-Fahrer aus Bangladesch wurde vom Bezirksgericht Dielsdorf wegen Schändung verurteilt. Der Vorfall ereignete sich im Dezember 2023.
Nach einer Weihnachtsfeier sollte der Fahrer eine stark betrunkene Frau nach Hause bringen.
Die Anwältin des Opfers betonte gemäss «NZZ» vor Gericht: Der Zustand der Frau sei ausgerechnet von jener Person ausgenutzt worden, der man vertraut habe, sie sicher heimzubringen.
So kam es zur Tat
Der Tathergang laut Anklageschrift: Am Zielort im Zürcher Unterland soll der Fahrer zur schlafenden Passagierin auf den Rücksitz gestiegen sein.
Daraufhin habe er sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen. Das Opfer flüchtete, als es aufwachte.
Widersprüchliche Aussagen
Der Beschuldigte stritt die sexuellen Handlungen nicht ab. Er behauptete jedoch, die Frau habe ihn auf die Rückbank gezogen und sei «aggressiv» gewesen.
Das Opfer hingegen erinnerte sich, im Auto eingeschlafen zu sein. Beim Erwachen soll es einen Mann an sich gespürt haben.
Smartwatch überführt Täter
Die entscheidende Rolle für die Überführung des Täters spielten schlussendlich die Daten der Smartwatch des Opfers. Sie zeigten, dass der Puls der Frau nach der Ankunft am Zielort für 30 Minuten sehr niedrig blieb.

Die Frau ist also am Zielort eine halbe Stunde lang körperlich inaktiv gewesen.
Gerichtsurteil und Begründung
Das Gericht verurteilte den Uber-Fahrer wegen Schändung zu 18 Monaten bedingt und einem fünfjährigen Landesverweis.
Der Gerichtsvorsitzende begründete den Schuldspruch unter anderem mit den Daten der Pulsuhr, die gegen die Version des Angeklagten sprachen.
Der Uber-Fahrer habe die Situation ausgenutzt und das ihm entgegengebrachte Vertrauen missbraucht, so das Gericht laut «NZZ». Als Genugtuung wurden 8000 Franken festgelegt.