Über zwei Drittel der Schweizer sind müde und erschöpft
Nur 15 Prozent der Schweizer schätzen ihren Gesundheitszustand als sehr gut ein. Viele fühlen sich aber müde und erschöpft.
Das Wichtigste in Kürze
- 75 Prozent der Schweizer haben das Gefühl, immer gesund und leistungsfähig sein zu müssen.
- Das schlägt sich in anhaltender Erschöpfung nieder.
- Zudem leiden immer mehr Menschen unter Burn-out-Erfahrungen.
Über zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung fühlen sich laut einer Studie müde und erschöpft. Lediglich 15 Prozent der Befragten schätzen derzeit ihren Gesundheitszustand als sehr gut ein.
Dies sei der niedrigste Wert seit Beginn der Studienreihe im März 2020, schrieb die Krankenkasse CSS am Dienstag zu ihrer fünften Gesundheitsbefragung. 35 Prozent der Bevölkerung fühlen sich demnach krank oder nicht vollständig gesund.
Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet gaben 68 Prozent der Befragten an, häufig erschöpft und müde zu sein, wie es weiter hiess. Dies sei sozusagen die «neue Pandemie». Auffallend sei, dass die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen den Leistungsdruck am stärksten negativ wahrnehme.
Immer mehr haben Burn-out-Erfahrung
75 Prozent hätten das Gefühl, immer gesund und leistungsfähig sein zu müssen. Das schlage sich in anhaltender Erschöpfung nieder. Und immer mehr Menschen hätten eine Burn-out-Erfahrung.
Das Schweizer Volk fühle sich insgesamt noch immer weniger gesund als vor der Covid-Pandemie, so die Ergebnisse der Studie. Insbesondere bei den 18- bis 36-Jährigen treffe das inzwischen auf die breite Mehrheit zu – lediglich ein Fünftel dieser Altersgruppe gebe an, sich «sehr gesund» zu fühlen (2023: 27 Prozent).
Es zeigten sich dennoch gewisse Lichtblicke bei der psychischen Verfassung der jüngeren Menschen. Demgegenüber stehe jedoch die zunehmende Wahrnehmung von Leistungsdruck bei der Arbeit, der auf das Privatleben übergreife.
Das Forschungsinstitut Sotomo führte im Auftrag der CSS die Gesundheitsstudie zum fünften Mal durch. Vom 13. bis 21. Juni wurden dafür 2456 Personen online in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz befragt.