Überwachung der Bienenvölker gegen den Kleinen Beutenkäfer gestartet
Die Schweiz setzt auf ein Früherkennungsprogramm gegen den Kleinen Beutenkäfer. Denn der gefährliche Parasit frisst Honig, Pollen und bevorzugt Bienenbrut.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Überwachungsprogramm gegen den Kleinen Beutenkäfer wurde wieder gestartet.
- Ziel ist es, eine Einschleppung des Schädlings frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
- Der Kleine Beutenkäfer ist ein gefährlicher Bienenparasit, der Honigbienen befällt.
Am Montag hat der Bund das Überwachungsprogramm gegen den Kleinen Beutenkäfer bei den Bienen wieder gestartet. Bis Ende Oktober kontrollieren speziell rekrutierte Imkerinnen flächendeckend und an strategisch ausgewählten Orten alle zwei Wochen ihre Bienenstände.
Der Kleine Beutenkäfer ist ein gefährlicher Bienenparasit, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mitteilte. Bei den Kontrollen gilt es, eine Einschleppung des Schädlings frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Die von den kantonalen Veterinärdiensten für das Früherkennungssystem rekrutierten Imkerinnen und Imker stellen dazu Diagnosefallen auf. Das Kontrollnetz umfasst alle Landesteile.
Früherkennung ist entscheidend
In Kalabrien in Süditalien hat sich der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) gemäss dem Bundesamt seit 2014 festgesetzt. Er liess sich dort nicht mehr ausrotten. Deshalb startete 2015 das Früherkennungsprogramm in der Schweiz.
Das BLV geht davon aus, dass der Parasit früher oder später in die Schweiz eingeschleppt wird. Entscheidend ist in diesem Fall die Früherkennung.
Keine Gefahr für den Menschen
Der Kleine Beutenkäfer ist ein dunkelbrauner, fünf bis sieben Millimeter langer und drei Millimeter breiter Käfer. Er befällt Honigbienen und Hummeln. Die ausgewachsenen Käfer und Larven fressen Honig, Pollen und bevorzugt Bienenbrut.
Sie schwächen das Bienenvolk, der Honig beginnt zu gären und die Waben brechen zusammen. Das befallene Volk wird entweder vernichtet oder verlässt den Bienenstock. Der Kleine Beutenkäfer greift auch das gelagerte Imkereimaterial an. Für Menschen ist er keine Gefahr.
Von befallenen Bienenstöcken schwärmen die Käfer bis zu 15 Kilometer weit aus. In seiner Heimat in Afrika südlich der Sahara richtet das Insekt nur geringe Schäden an. Von dort wurde es unter anderem nach Nordamerika, Australien und Ägypten verschleppt.
Ein Befall in Portugal liess sich 2004 schnell ausrotten. In der Schweiz trat der Käfer noch nicht auf.