UBS kann Auswirkungen neuer Kapitalvorgaben noch nicht abschätzen
Die UBS kann die Auswirkungen möglicher schärferer Kapitalvorschriften noch nicht beurteilen, da die Umsetzung unklar ist.

Für die UBS ist es zu früh, den Einfluss möglicher schärferer Kapitalvorschriften weiter zu kommentieren: Aufgrund der grossen Bandbreite möglicher Ergebnisse könnten die Auswirkungen erst beurteilt werden, wenn die Einzelheiten der Umsetzung klarer würden, heisst es im am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht.
Derweil rechnet die Grossbank bald mit weiteren Entwicklungen. Der Bundesrat werde voraussichtlich im Mai eine Vernehmlassung starten zur geplanten Änderung der «Too-big-to-fail»-Bestimmungen, schreibt sie. Damit werden frühere Aussagen bestätigt.
Zu den geplanten Massnahmen gehörten Änderungen auf Verordnungsebene, die vom Bundesrat verabschiedet werden könnten, sowie Gesetzesänderungen, die dem Parlament vorgelegt würden, heisst es weiter. Im Februar 2025 habe zudem das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) angedeutet, dass die Eigenkapitalanforderungen für ausländische Beteiligungen auf Gesetzes- und nicht auf Verordnungsebene geregelt werden sollen.
Diskutiert wird in der Politik derzeit unter anderem, dass Schweizer Stammhäuser von systemrelevanten Banken ihre ausländischen Beteiligungen künftig mit bis zu 100 Prozent Eigenkapital unterlegen müssen – gegenüber derzeit rund 60 Prozent bei der UBS. Bei der Bank gibt es dagegen grossen Widerstand: Das sei «total übertrieben», sagte Ermotti jüngst.
UBS hat mehr Einfluss bei Gesetzesänderungen im Parlament
Bei Gesetzesänderungen im Parlament hat die UBS mehr Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, als auf Verordnungsebene im Bundesrat. Andererseits hält die Unsicherheit dann auch länger an, bis ein Entscheid fällt.
Derweil verweist die UBS in ihrem Ausblick im Geschäftsbericht auf die hohe Unsicherheit für die globale Wirtschaftsentwicklung mit Blick auf die Politik von Donald Trump. Die neue US-Regierung könnte potentiell signifikante Entscheide treffen, und die geopolitischen Risiken blieben hoch, heisst es.
Die internationalen Märkte könnten durch US-Zölle unter Druck geraten, und die Aussicht auf höhere Zölle auf Exporte in die USA könnte sich als Gegenwind für das Wachstum in Europa und Asien erweisen.
Allerdings rechne die Bank in den USA mit einem «gesunden» Konsum sowie mit einer weiteren Lockerung der Fiskalpolitik und Zinssenkungen – trotz der Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft. Dies dürfte dazu beitragen, die potenzielle Belastung durch höhere Handelszölle abzuschwächen.