Stadt Basel

«Uf dr breite Bruck»: Basels Rheinbrücke wird 800 Jahre alt

Keystone-SDA Regional
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Basel,

Die Mittlere Rheinbrücke, ein Wahrzeichen Basels, wird 800 Jahre alt, während der später erbaute Neubau sein 120-jähriges Bestehen feiert.

Martinskirche Basel
Die Mittlere Brücke mit der Martinskirche in Basel. - keystone

Sie ist eines der Wahrzeichen der Stadt Basel: In diesem Jahr wird die Mittlere Rheinbrücke 800 Jahre alt. Und gleichzeitig kann der viele Jahrhunderte später im traditionellen Stil erstellte Neubau den 120. Jahrestag begehen.

Die von Johann Peter Hebel (1760 – 1826) im Gedicht «Z Basel am mym Rhy» besungene «breite Bruck» im Zentrum der Stadt war viele Jahre nicht die «Mittlere Brücke», wie sie heute genannt wird, sondern die einzige Brücke, die in Basel über den Rhein führte.

Aber sie war nicht der älteste befestigte Rheinübergang zwischen Koblenz und Strassburg, wie so oft behauptet wird – Rheinfelden verfügte bereits ein paar Jahrzehnte früher über eine Rheinbrücke.

Von Holz zu Stein: Die Entwicklung einer Ikone

Aber die Rheinbrücke war über Jahrhunderte hinweg die bedeutendste Brücke am Hoch- und Oberrhein.

Sie diente als Verbindungsstück, das von Basel aus in den Schwarzwald führte. Als die Brücke erstellt wurde, war das rechtsrheinische Kleinbasel noch eine kleine, aber eigenständigen Siedlung. Das «mindere Basel» wurde erst Ende des 14. Jahrhunderts als Stadtteil Basels aufgekauft.

Der Bau der Brücke war die Initiative des im 13. Jahrhundert mächtigen Basler Bischofs Heinrich II. von Thun.

Die Brücke als Wirtschaftsfaktor

Als Baujahr wird 1225 angenommen – ganz genau weiss man das nicht, weil das städtische Archiv beim grossen Erdbeben von 1356 zerstört wurde.

Als älteste erhaltene Dokumente gelten zwei nicht näher datierte Urkunden aus eben jenem Jahr 1225. Darin wurden die Klöster von St. Blasien und Bürgeln (im deutschen Schwarzwald und dem heutigen Thurgau) vom Brückenzoll befreit.

Dies blieb lange so, bis Ende des 19. Jahrhunderts die Folgen der Korrekturen des Rheins die Fundamente zu unterspülen drohten und damit einen Neubau erforderlich machten.

Von der Verbindung zum Hinrichtungsort

Bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1903 war sie nun zur Mittleren Brücke geworden, weil in der Zwischenzeit mit der Wettstein- und der Johanniterbrücke in den Jahren 1879 und 1882 auf beiden Seiten neue Rheinübergänge entstanden waren.

Die Brücke war ursprünglich als Basis für einen territorialpolitischen Vorstoss in den Schwarzwald gedacht, was letztlich nur bedingt gelang. Sie wurde aber zum Wirtschaftsfaktor.

Gedenken an dunkle Zeiten

Mit dem Bau ermöglichte der mächtige Bischof im Mittelalter eine Verbindung zu seinen Gütern im Breisgau und beflügelte damit den Aufstieg Basels als Handelsstadt.

Um den Bau der Brücke finanzieren zu können, habe der Bischof, wie es heisst, auf Gelder von jüdischen Finanzleuten zurückgreifen müssen. Hierfür habe er einen Teil des Münsterschatzes verpfändet.

Gesichert ist, dass die Erhebung des Brückenzolls später regelmässig so viel Geld einbrachte, dass der Bischof das Pfand bald wieder auslösen konnte.

Nicht speziell gedacht wird nun aber der Brücke, die 800 oder in ihrer neuen Gestalt 120 Jahre alt wird, wie das Basler Präsidialdepartement auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.

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