Ukraine Krieg: Jodtabletten gemäss BAG nicht vorbeugend einnehmen

Carine Meier
Carine Meier

Bern,

Vergangene Nacht hat Russland im Ukraine-Krieg ein Kernkraftwerk beschossen. Nun warnt das BAG: Man sollte jetzt deswegen keine Jodtabletten einnehmen.

iodblockade Ukraine-Konflikt
2014 verteilte der Bund rund 4,9 Millionen Packungen Jodtabletten an die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz, welche innerhalb von 50 Kilometern um ein AKW wohnen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Nacht wurde im Ukraine-Krieg ein Kernkraftwerk beschossen.
  • Nun fragen sich viele, ob man jetzt vorbeugend Jodtabletten nehmen sollte.
  • Das BAG stellt auf Twitter kurz und knapp klar: Nein, sollte man nicht.

In der Nacht auf Freitag sollen russische Truppen im Ukraine-Krieg das Kernkraftwerk Saporischschja beschossen haben. Der anschliessende Brand im grössten AKW Europas konnte erst Stunden später unter Kontrolle gebracht werden.

Solche Neuigkeiten sowie die ständigen Drohungen eines Atomkriegs im Ukraine-Krieg bereiten auch Schweizerinnen und Schweizern Sorge.

Viele Schweizer haben Jodtabletten zu Hause

Mit der Gefahr, die von Atomkraftwerken ausgeht, sind die Schweizer grundsätzlich vertraut. Als Vorsorge erhalten daher seit 2014 all jene, die innerhalb von 50 Kilometern um ein AKW wohnen, Jodtabletten. Diese sollen, falls im AKW radioaktives Jod austritt, Schilddrüsenkrebs verhindern.

Die Versuchung, diese Tabletten schon mal präventiv einzunehmen, scheint nun bei vielen gross zu sein.

Daher warnt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) jetzt auf Twitter: «Jodtabletten nicht vorbeugend einnehmen». Dazu verlinkt das Bundesamt eine Webseite mit Informationen zur radiologischen Situation in der Schweiz. Dort erfährt man: Die nationale Alarmzentrale würde die Einnahme der Jodtabletten im Ernstfall anordnen.

Kritik an BAG wegen fehlender Kommunikation

Für die knappe Information erntet das BAG aber Kritik. Ein Nutzer verlinkt den entsprechenden Tweet des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz mit dem Kommentar: «So kommuniziert man korrekt». Dieses hat nämlich eine vierteilige Infografik zusammengestellt, die die Jodtabletten und ihren Nutzen erklärt.

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