Ukraine-Krieg: Lieber Schweizer Gastfamilie als in Asylzentrum!
Im Ukraine-Krieg flüchten Millionen Menschen. Die Geflüchteten in der Schweiz bevorzugen eine Unterkunft in Gastfamilien. Das hat gute Gründe.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Kriegs in der Ukraine müssen Millionen Menschen flüchten.
- Über 25'600 Geflüchtete sind in der Schweiz angekommen.
- Ein Grossteil findet in Gastfamilien Unterschlupf und leben in einer Gemeinschaft.
Seit rund sechs Wochen herrscht Krieg in der Ukraine. Die Aggression Moskaus zwingt Millionen von Menschen zur Flucht.
Bisher sind über 25'600 Ukrainerinnen und ihre Familien aus dem Ukraine-Krieg in die Schweiz geflüchtet. Hier erhalten sie den Schutzstatus S, werden an sicheren Orten beherbergt.
Im Kanton Bern sind laut den Behörden bis Sonntagabend 3095 Geflüchtete registriert worden. «Davon sind rund 600 in Kollektivunterkünften untergebracht und rund 2’500 bei Gastfamilien.» Das sagt Gundekar Giebel, Leiter Kommunikation der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI). Mittlerweile haben 4000 Geflüchtete in Bern den Schutzstatus S erhalten.
Ukraine-Krieg: Geflüchtete wohnen «gern in Gemeinschaften»
Aber: Die meisten Flüchtenden möchten laut Giebel lieber in Gastfamilien wohnen. Sie benötigen nach den schlimmen und oftmals traumatischen Erlebnissen zwingend Ruhe!
Das GSI stelle fest, dass «viele Menschen aus der Ukraine gerne in Gemeinschaften wohnen». Denn da werde «der soziale Austausch und die Selbstorganisation vereinfacht.»
Das Staatssekretariat für Migration SEM registriert die Flüchtlinge, der Kanton ist für die Kollektivunterkünfte verantwortlich. Die Vermittlung der Gastfamilien übernimmt die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH.
Wer dann zu einer Familie ziehen darf, wird im Vermittlungsgespräch geklärt. «Die Priorisierung erfolgt aufgrund spezifischer Bedürfnisse der Flüchtlinge – zum Beispiel hinsichtlich medizinischer Versorgung», erklärt Giebel. Es sei in einem ersten Schritt wichtig, dass für alle Leute ein Bett zur Verfügung stehe.
Reto Kormann, Leiter Kommunikation beim SEM erklärt: «Sie werden gefragt, ob sie lieber privat oder in den Bundes- respektive kantonalen Strukturen untergebracht werden wollen.»