Ukraine Krieg: TV-Sender erklärt Ukrainern Leben in der Schweiz
Das Wichtigste in Kürze
- Diaspora TV strahlte am Sonntag die erste Sendung auf Ukrainisch aus.
- Das Ziel: Neuangekommene Flüchtlinge mit den nötigen Informationen versorgen.
- Moderatorin Uliana Pereskotska erzählt Nau.ch von der ersten Sendung.
Beim Internetfernsehsender Diaspora TV gab es am Sonntagabend eine Premiere: Es wurde erstmals eine Sendung auf Ukrainisch ausgestrahlt. Diaspora TV verbreitet bereits seit mehreren Jahren Informationen in 16 Sprachen – das Zielpublikum sind Migranten. Der Sender wird auch vom Staatssekretariat für Migration (SEM) unterstützt.
Bis zum Ausbruch vom Ukraine-Krieg war die Zahl der Ukrainer in der Schweiz gering. Nun sind bis Dienstag über 18'000 ukrainische Migranten registriert worden. Aus diesem Anlass stellte Chefredaktor Mark Bamidele Emmanuel eine ukrainische Sendung auf die Beine. Diese soll fortan mehrmals im Monat oder gar wöchentlich ausgestrahlt werden.
Bereitet Ihnen der Ukraine-Krieg Sorgen?
Das Ziel der Sendung: Die frisch eingereisten Menschen aus dem Ukraine-Krieg mit Informationen zum Leben in der Schweiz versorgen. Es geht vor allem um den Austausch zwischen alteingesessenen und neu angekommenen Ukrainern, wie er zu Keystone-SDA sagte.
Sendung erklärt Flüchtlingen aus Ukraine-Krieg Hilfsangebote
Moderiert wurde die erste Ukraine-Sendung von der ehemaligen Kriegskorrespondentin in Donezk, Uliana Pereskotska. Die 29-jährige, die seit vier Jahren in der Schweiz lebt, erzählt Nau.ch, wie sie die erste Sendung erlebt hat.
«Wir haben in die Übertragung so viel Dialog eingebaut wie möglich und dringende Fragen beantwortet», erklärt die Moderatorin. Dazu wurden Geflüchtete und Ukrainer, die mit Flüchtlingen arbeiten, eingeladen. Die Sendung diente als «Guide», der einem zeigt, was genau zu tun ist, wenn man in der Schweiz ankommt.
Zu den wichtigsten Fragen gehörte so zum Beispiel, wie man als Flüchtling in der Schweiz den Schutzstatus S erhält. Weiter wurde die Einreise mit Haustieren oder der Zugang zu einer Krankenversicherung erklärt. Ebenfalls erläutert wurde, wie das SEM psychologische Hilfe bieten kann.
Kommende Übertragungen sollen sich spezifischeren Themen wie Medizin, Arbeitssuche und Selbstständigkeit in der Arbeitswelt widmen. Wenn man mindestens 50 Prozent der Schweizer Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg koordinieren könne, sei das «ein grosser Sieg», findet Pereskotska.
Flüchtlinge dankbar für Sendung
Rückmeldungen zur Sendung seien bisher «sehr positiv» ausgefallen, bestätigt Uliana Pereskotska gegenüber Nau.ch. Man habe dutzende Nachrichten erhalten, in denen Leute ihre Dankbarkeit zeigen.
Auch die Zahlen scheinen Diaspora TV zu gefallen. «Mehr als 300 Menschen haben die Übertragung live gesehen und über 4000 im Nachhinein», so die Moderatorin der neuen Sendung. «Die Geschichten der Menschen inspirieren uns, dies zu tun und hier in der Schweiz nicht untätig zu sein.»