Umstrittener Präsident des Kantonsstrafgerichts Lugano tritt zurück

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Lugano,

Der umstrittene Gerichtspräsident Mauro Ermani gibt seinen Posten auf. Gesundheitliche Probleme werden als Rücktrittsgrund genannt.

Mauro Ermani
Mauro Ermani im Jahr 2009. - keystone

Der umstrittene Präsident des Tessiner Kantonsstrafgerichts Mauro Ermani hat seinen Rücktritt eingereicht. Sein Anwalt bestätigte entsprechende Medienberichte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Als Grund für den Rücktritt führte sein Anwalt gesundheitliche Probleme seines Mandanten an. Diese hätten sich in den letzten zwei Wochen verstärkt. Ermani sei es daran gelegen, möglichst rasch eine Nachfolgelösung zu ermöglichen.

Das Tessiner Strafgericht muss derzeit bereits mit zwei Richtern weniger auskommen. Der Grund: Mitte Dezember hatte der Tessiner Justizrat mit sofortiger Wirkung zwei Richter des kantonalen Strafgerichts ihres Amtes enthoben.

Unruhen im Tessiner Kantonsstrafgericht

Die beiden Richter hatten Gerichtspräsident Mauro Ermani unter anderem wegen des Straftatbestands der Pornografie angezeigt. Im September war Ermani jedoch von diesem Vorwurf entlastet worden.

Die Anzeige der beiden Richter komme einer «schweren Verletzung ihrer Pflichten als Magistratspersonen» gleich, resümierte der Tessiner Justizrat. Eine solche Anzeige gegen einen Kollegen sei «inakzeptabel» und «unvereinbar mit dem Amt eines Magistraten».

Bereits vor der Amtsenthebung der beiden Richter stand das Tessiner Kantonsstrafgericht immer wieder in den Schlagzeilen. Unter anderem kursierten Gerüchte um ein schlechtes Arbeitsklima und mutmassliches Mobbing gegen eine Sekretärin. Just jene Sekretärin soll vom nun zurücktretenden Gerichtspräsidenten via Whatsapp ein schlüpfriges Bild zugeschickt bekommen haben.

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