UN zu Türkei: Hunderttausende Opfer von Menschenrechtsverletzungen

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DPA, Luca Ferrari

Genève,

Nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei wegen der U-Haft zweier Journalisten verurteilte, hagelt es weiter Kritik Richtung Ankara: Gemäss einem neuen UN-Bericht sind Hunderttausende Menschen Opfer von Menschenrechtsverletzungen der Türkei geworden.

«Die Menschenrechtsverletzungen können nichts damit zu tun haben, das Land sicherer zu machen», heisst es seitens der UN-Menschenrechtskommission.
«Die Menschenrechtsverletzungen können nichts damit zu tun haben, das Land sicherer zu machen», heisst es seitens der UN-Menschenrechtskommission. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem neuen UN-Bericht sind hunderttausende Menschen Opfer von Menschenrechtsverletzungen geworden.
  • Menschenrechte wie jene auf Arbeit, freie Meinungsäusserung und weitere sind darin alle enthalten.
  • Die Türkei wies den Bericht scharf zurück: Er enthalte «falsche Informationen».

In der Türkei sind nach einem neuen UN-Bericht Hunderttausende Menschen Opfer von Menschenrechtsverletzungen geworden. Das reiche von der Einschränkung des Rechts auf Arbeit, Versammlung und freie Meinungsäusserung über willkürliche Verhaftungen, Misshandlung bis zu Folter, heisst es in dem vom UN-Menschenrechtsbüro in Genf am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Gefangene seien teils in Gewahrsam von Polizei, Militärpolizei und Sicherheitskräften geschlagen, sexuell belästigt, vergewaltigt oder mit Elektroschocks oder simuliertem Ertrinken (waterboarding) gefoltert worden. Fast 160 000 Menschen seien in den 18 Monaten nach dem versuchten Putsch im Sommer 2016 verhaftet und 152 000 Beamte entlassen worden. Über hundert zum Teil schwangere Frauen seien zudem verhaftet worden, nur weil ihr Mann verdächtigt wurde, Terrorist zu sein.

Nur verifizierte Quellen im Bericht

Die Berichterstatter hätten mit 104 Opfern, Angehörigen und Augenzeugen gesprochen und nur verifizierte Informationen in dem Bericht dokumentiert.

Die Türkei wies den Bericht scharf zurück und warf dem zuständigen Kommissar Terrorunterstützung vor. Der Bericht enthalte «verzerrte, voreingenommene und falsche Informationen», teilte das Aussenministerium in Ankara mit.

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