An der Herzchirurgie-Klinik des Unispitals Zürich wurden unerlaubt systematisch Arztgespräche verrechnet. Nun sollen die Beträge zurückerstattet werden.
USZ
Das Universitätsspital Zürich informierte am Dienstag über den Stand der Untersuchungen zu Unregelmässigkeiten an zwei Kliniken des Spitals. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Universitätsspital Zürich wurden unerlaubt systematisch Arztgespräche verrechnet.
  • Laut dem USZ werden die Beträge nun zurückerstattet.
Ad

An der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsspitals Zürich (USZ) wurden systematisch Arztgespräche verrechnet, obwohl dies nicht zulässig war. Laut dem USZ werden die Beträge zurückerstattet. Auch an einer anderen USZ-Klinik kam es zu Unregelmässigkeiten.

Die externe Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei habe ergeben, dass die interdisziplinären Arztgespräche systematisch bei allen zusatzversicherten Patientinnen und Patienten abgerechnet worden seien. Dies teilte das USZ am Dienstag mit.

Die Verrechnung sei durch die Administration der Klinik erfolgt. Und zwar für jeden Tag, an dem ein Patient auf einer Intensivstation oder Intermediate Care Abteilung war. Zwar würden auf diesen Abteilungen täglich Visiten mit verschiedenen Ärzten stattfinden. Die verwendete Honorarposition sei aber nicht für solche Standardgespräche vorgesehen.

USZ werde Kosten zurückerstatten

Die betreffenden Ärzte hätten keine Kenntnis davon gehabt. Das USZ werde die den Krankenkassen in Rechnung gestellten Kosten zurückerstatten. Zudem habe man Strafanzeige eingereicht und werde die Auszahlungen aus dem Honorarpool der Klinik zurückfordern.

Gemäss Mitteilung des USZ hat eine weitere externe Untersuchung durch eine andere Anwaltskanzlei auch Unregelmässigkeiten an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bestätigt.

Der ehemalige Direktor der Klinik habe sich Patienten an seine Privatklinik überwiesen und diese mit Ressourcen des USZ behandelt, ohne dies abzugelten. Entsprechende Vorwürfe wurden im Frühling dieses Jahres publik.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Krankenkassen