UNO-Gebäude in Genf muss vorübergehend schliessen
Für die UNO sieht es derzeit finanziell nicht rosig aus. Dies führt dazu, dass der Sitz in Genf schliessen musste – vorübergehend.
Das Wichtigste in Kürze
- Den Vereinten Nationen (UNO) fehlt das Geld.
- Deshalb musste der Palais de Nations in Genf vorübergehend schliessen.
- Etwa fünfzig Mitgliedstaaten haben ihre Beiträge nur teilweise oder gar nicht bezahlt.
Die Vereinten Nationen (UNO) stehen vor einer finanziellen Krise. Dies hat dazu geführt, dass der Palais des Nations in Genf bis mindestens Mitte Januar weitgehend geschlossen bleibt. Es ist der zweitwichtigste Sitz der Organisation.
Jährlich finden im 200'000 Quadratmeter grossen Gebäude etwa 8000 Veranstaltungen statt. Jeden Tag befinden sich Tausende Menschen auf dem UNO-Areal – normalerweise. Denn nun sind die Räume dunkel und es herrscht in Einrichtungen wie Heizungen und Aufzügen Sparmodus.
«Geht darum, zu sparen»
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen nun von zu Hause aus arbeiten. Fast alle Cafeterias und Restaurants sowie zahlreiche Sitzungssäle sind geschlossen. Pressekonferenzen werden derzeit nur virtuell abgehalten.
Chefsprecherin Alessandra Vellucci erklärt gegenüber SRF: «Es geht darum, Energie- und andere Betriebskosten zu sparen.» Die stark gestiegenen Energiepreise in der Schweiz haben das Budget der UNO belastet.
Tatiana Valovaya, die oberste Chefin der UNO in Genf, äussert gegenüber «swissinfo» ihre Besorgnis über das Funktionieren der Weltorganisation. Es wird sogar befürchtet, dass sich die Lohnzahlungen verzögern könnten.
Die UNO hat seit Langem finanzielle Schwierigkeiten. Sprecher Farhan Haq betont jedoch: «Das Generalsekretariat und sämtliche Blauhelmmissionen kosten pro Kopf der Weltbevölkerung nur 1 Dollar 25.» Dies sei weniger als eine Packung Chips.
Zahlungen der Mitgliedstaaten fehlend
Etwa fünfzig Mitgliedstaaten haben ihre Beiträge nicht vollständig bezahlt. Einige davon, einschliesslich der USA, haben nur teilweise gezahlt. Andere gar nicht. Die fehlenden oder unvollständigen Zahlungen gehören zu einem der Hauptauslöser für das Problem.
Ein normaler Betrieb im Palais des Nations könnte frühestens am 15. Januar wieder aufgenommen werden – vorausgesetzt, es können genügend Mittel aufgebracht werden.