Unwetter

Unwetter in Brienz BE: Schutzarbeiten können fortgesetzt werden

Nach dem Unwetter am Montag ist das Wetter in Brienz BE besser als prognostiziert. Ideal für die Schutzarbeiten.

Unwetter Brienz
Am Montag ereignete sich in Brienz ein Unwetter. Dieses Bild vom Samstag zeigt die Bautätigkeit im Gerinn. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Brienz BE wurde von einem Unwetter schwer getroffen. Über 70 Personen wurden evakuiert.
  • Heute Nachmittag können diese nun ganz kurz in ihre Häuser zurück.
  • Das Wetter ist besser als prognostiziert, doch die Lage bleibt angespannt.

Da das Wetter in Brienz BE heute Samstagnachmittag besser war, als prognostiziert, konnten die Sofortmassnahmen weiter umgesetzt werden. Das teilt das regionale Führungsorgan (RFO) Oberer Brienzersee mit.

Zu den Massnahmen nach dem Unwetter zählen die Leerung des Sammlers und der Bachsohle sowie die Verstärkung der Dämme.

Im Moment fliesst viel Wasser im Milibach, welches das Feinmaterial vom entstandenen Gerinn kontrolliert in den See spült. Trotzdem bleibt die Lage angespannt, da der prognostizierte Dauerregen die Böden im Einzugsgebiet des Milibaches weiter sättigen wird.

Wegen des anhaltenden Regens war die Häuser-Begehung für Evakuierte in Brienz BE am Samstagmorgen erst abgesagt worden.

Warst du schon einmal in Brienz BE?

Am Nachmittag fanden dann zwischen 13 und 17 Uhr doch Besichtigungen statt. In Begleitung der Feuerwehr können evakuierte Personen ihr Haus während einer Viertelstunde besichtigen.

Am Sonntag finden wegen Dauerregen keine Begehungen für Evakuierte statt. Neue Termine sind für Dienstag und Donnerstag angesetzt.

Dauerregen in Brienz BE prognostiziert

Die Lage rund um den Milibach sei weiterhin unter Kontrolle, hiess es vom RFO weiter. Bis am Sonntagabend ist allerdings Dauerregen prognostiziert.

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Die Lage in Brienz BE nach dem Unwetter bleibt auch am Freitag angespannt. Am Wochenende drohen neue Gewitter. - Nau.ch/Nico Leuthold

Mit Maschinen werde das Gerinne im Bach freigeschaufelt und Schwachpunkte des provisorischen Schutzsystems ausgeglichen. Im Moment fliesse viel Wasser im Milibach, welches das Feinmaterial vom entstandenen Gerinne kontrolliert in den See spüle. Auch Lamm-, Glyssi- und Trachtbach stünden unter Beobachtung.

Am vergangenen Montag hatte ein Unwetter das Dorf im Berner Oberland schwer getroffen. Rund 70 Personen wurden evakuiert. Einzelne Bewohnerinnen und Bewohner konnten im Verlauf der Woche wieder in ihre Häuser zurück.

Häuser nach Unwetter einsturzgefährdet

Sechs Häuser sind aber einsturzgefährdet, wie am Freitag bekanntgegeben wurde. Der Schutt im überfluteten Ortsteil Aenderdorf liegt rund fünf Meter hoch.

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Ein Augenschein vor Ort am Dienstagvormittag zeigt das Ausmass der Zerstörung in der Sperrzone in Brienz BE. - Nau.ch/Riccardo Schmidlin

Bereits 2005 wurde Brienz von einem Unwetter stark getroffen. Damals brachte der Glyssibach Tod und Zerstörung. Seither wurden umfangreiche Schutzmassnahmen realisiert.

Kommentare

User #4488 (nicht angemeldet)

Die Unwetter von Montag ist das letzte in einer über 500-jährigen Geschichte, während der Brienz und seine Nachbardörfer immer wieder heimgesucht wurden. Denn der Ort ist besonders exponiert: Sechs Wildbäche ergiessen sich von der mächtigen Rothornflanke Richtung Brienzersee. Sie haben in der Vergangenheit wiederholt zu Verwüstungen geführt. Im Jahr 1499 wurde das Dorf Kienholz vernichtet. Im Jahr 1797 wurden durch den gleichzeitigen Ausbruch von drei der Bäche 37 Häuser zerstört. Und 1896 wurden in Kienholz erneut Häuser zerstört. «Unter dem Eindruck dieser schrecklichen Katastrophe vertraten viele Bürger von Schwanden die Ansicht, die Gemeinde sei aufzulösen und die Leute seien auf andere Gemeinden zu verteilen», heisst es in einer Dokumentation des Kantons Bern. Sogar im Bundeshaus gab diese Idee 1897 zu reden, wurde aber verworfen: Zu wichtig waren Strassen- und Bahnverbindung ins östliche Berner Oberland aus Sicht des Kantons und des Bundes. Seither wurde stetig in die Aufforstung und in Verbauungen investiert. Auch diesmal dürften die Konsequenzen aus dem Unglück gezogen und noch mächtigere Schutzbauten realisiert werden.... Das für die CO2 Klimaanhäbger

User #2975 (nicht angemeldet)

Solidarisch werden wir heute Abend unseren Senf zu der neuen, entspannten Lage absondern...

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