Unwetter in Zürich: «Ein Tornado wäre möglich gewesen»
Ein heftiges Unwetter zog Montagnacht über Zürich. Videos zeigen Zustände wie bei einem Tornado. Doch Meteonews klärt auf: Es gab keinen Wirbelsturm.
Das Wichtigste in Kürze
- Das kräftige Gewitter sorgte in Zürich für grosse Schäden.
- Die Windböen erreichten dabei über 100 Kilometer pro Stunde.
- Meteonews beruhigt: Die Videos aus Zürich zeigen keinen Wirbelsturm.
Die Unwetter verschonen die Schweiz derzeit nicht. In der Nacht auf Dienstag zog ein starkes Gewitter über die Schweiz. Am heftigsten traf es dabei den Grossraum Zürich.
Laut «Meteonews» war die Blitzintensität besonders hoch, im Kanton Zürich habe es über 2700 Entladungen. Innerhalb einer Stunde gingen in Zürich 1000 Notrufe ein.
Videos auf sozialen Medien zeigen die Intensität des Gewitters. Darauf sind wirbelsturmartige Zustände zu sehen. Am Dienstagmorgen zeigte sich auf den Zürcher Strassen ein Bild der Verwüstung.
Reto Vögeli von «Meteonews» erklärt auf Anfrage, das Gewitter in Zürich sei «heftiger als normal» gewesen. Die sogenannte Superzelle habe extremen Starkregen mit bis zu 30 Millimeter in nur 10 Minuten gebracht. Hinzu kamen lokal Hagel, Blitz und Donner und Sturmböen.
Voraussetzungen für Tornado waren beim Unwetter in Zürich gegeben
«Neben dem vielen Wasser, welches in kurzer Zeit aus der Gewitterzelle zu Boden prasselte, waren vor allem die Windspitzen, verursacht durch Fallwinde aus der Gewitterzelle – oft auch Downbursts genannt – für die grossen Schäden verantwortlich», so Vögeli.
In Wallisellen seien Windböen mit bis zu 106 km/h gemessen worden. «Das sind zwar nicht Böen, die noch nie beobachtet wurden, aber schon eindrücklich.»
«Meteonews» liegen gemäss Vögeli keine Nachweise vor, dass sich in Zürich in der Nacht auf Dienstag ein Tornado gebildet habe. Der Meteorologe fügt allerdings hinzu: «Ein Tornado wäre theoretisch in Verbindung mit einer solchen Gewitterzelle und den vorherrschenden physikalischen Voraussetzungen in der letzten Nacht allerdings möglich gewesen.»